Auf in die Rückrunde: Dominiert Braunschweig weiter?

München (dpa) - Die Sitzungen mit ihren Leistungsträgern am Verhandlungstisch liefen für die Braunschweiger fast schon so geschmiert wie die gesamte Hinrunde.

„Sehr positiv“ seien die schnellen Gespräche gewesen, bekannte Eintracht-Verteidiger Norman Theuerkauf, der unter der Woche ebenso wie Kapitän Dennis Kruppke seinen Vertrag beim Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga vorzeitig verlängerte. „Ich hoffe, dass wir uns wie zuletzt weiterentwickeln. Mal sehen, wohin es geht“, meinte er verschmitzt.

Dabei scheint der Weg vorgezeichnet. Mit einer bemerkenswert starken 40-Punkte-Ausbeute zum Abschluss der Hinrunde haben die Niedersachsen einerseits ihr Potenzial, andererseits auch ihre Konstanz überdeutlich gemacht. Selbst der zurückhaltende Manager Marc Arnold stufte die bisherigen Leistungen als „sensationell“ ein.

Ob es auch zum Rückrundenauftakt so weitergeht? Im Sommer zeigten die Braunschweiger beim 1:0-Überraschungssieg gegen den damaligen Favoriten 1. FC Köln erstmals ihre Qualitäten, diesmal sind die Rollen umgedreht. Und noch etwas ist anders als so oft in dieser Saison: Erst am Montagabend darf das Team von Trainer Torsten Lieberknecht bei den Rheinländern antreten - und muss somit ungewohnterweise der Aufstiegskonkurrenz den Vortritt lassen.

Gefährlich werden kann der Eintracht in erster Linie Hertha BSC. Die Berliner rangieren vier Punkte hinter der Eintracht und sollten am Samstag mit dem SC Paderborn vom Papier her nicht allzu viel Mühe haben. „Bisher ist die Bilanz sehr, sehr gut. Wenn wir jetzt (vor der Winterpause) noch zweimal gewinnen, ist sie bombastisch“, sagte Berlins Mittelfeldspieler Peter Niemeyer dem „Kicker“.

Hinter dem Führungsduo klafft dann schon eine kleine Lücke. Weder der 1. FC Kaiserslautern (am Freitag bei Union Berlin) noch Energie Cottbus (am Sonntag gegen den FC Ingolstadt) scheinen richtig Schritt halten zu können. So hat sich inzwischen sogar der TSV 1860 München wieder bis auf sieben Punkte an den Relegationsplatz herangearbeitet: Unter dem neuen Trainer Alexander Schmidt holte der selbst ernannte Aufstiegskandidat in drei Spielen immerhin fünf Zähler.

Pech nur, dass Vorzeige-„Löwe“ Benjamin Lauth unmittelbar vor dem Bayern-Derby bei Jahn Regensburg am Sonntag nachträglich zu einer Vier-Spiele-Sperre verknackt wurde. Er hatte sich gegen Aalens Marcel Reichwein einen Ellbogencheck erlaubt und war anhand der TV-Bilder überführt worden. „Da bricht uns eine brutale Säule weg. Benny ist der einzige Spieler, den wir nicht gleichwertig ersetzen können“, klagte Lauths Teamkollege Daniel Bierofka in der Münchner „tz“.

Im Kellerduell können Dynamo Dresden und der VfL Bochum im direkten Duell am Samstag die Situation beim Abstiegskontrahenten verschärfen. Der Vorletzte aus Sandhausen hofft auf eine Überraschung beim FSV Frankfurt - und setzt darauf, dass 1860 München auch ohne Benjamin Lauth keine Punkte beim Schlusslicht Regensburg lässt.

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