Dresden trennt sich von Trainer Loose

Dresden (dpa) - Nach der Weihnachtsfeier kam das Aus: Nach 607 Tagen im Amt ist für Trainer Ralf Loose das Kapitel Dynamo Dresden beendet. Während die Mannschaft mit Coach und Familien auf der Weihnachtsfeier weilte, wurde im Hintergrund Looses Beurlaubung beschlossen.

In der Nacht zum Sonntag zog der Fußball-Zweitligist damit die Konsequenzen aus der anhaltenden sportlichen Talfahrt. Am Samstag hatte das Team beim 0:3 gegen den VfL Bochum eine bittere Heimniederlage einstecken müssen. Mit 15 Punkten aus 18 Spielen rutschte Dresden erstmals in dieser Saison auf den Relegationsplatz 16.

„Wir hätten uns alle gewünscht, das gesteckte Ziel Klassenerhalt in dieser Saison gemeinsam mit Ralf Loose zu erreichen. Nachdem wir im bisherigen Saisonverlauf schon einige kritische Situationen gemeinsam überstanden hatten, sahen wir uns nach der gestrigen Niederlage gegen einen unserer direkten Konkurrenten allerdings dazu gezwungen, unsere Situation neu zu überdenken“, sagte der Sportliche Leiter Steffen Menze in einer Erklärung des Vereins. Loose ist der siebte Zweitliga-Trainer, der seinen Stuhl in dieser Saison räumen muss.

Der 43-jährige Menze wird das Team als Interimscoach beim letzten Spiel vor der Winterpause am Sonntag bei 1860 München betreuen. Dynamo arbeite mit Hochdruck, aber auch der nötigen Ruhe daran, einen geeigneten Nachfolger für Loose zu suchen, hieß es in der Erklärung. Vor einigen Wochen wurde in Dresden bereits Marco Kurz als neuer Coach gehandelt worden.

Loose hatte am 12. April 2011 das Amt von Matthias Maucksch übernommen und feierte kurze Zeit später die Rückkehr in die 2. Liga. In der vergangenen Saison krönten die Dresdner ihre Aufsteigersaison als starker Neunter. Im Pokal schafften sie in der ersten Runde zudem eine Sensation, als sie Bundesligist Bayer Leverkusen nach 0:3-Rückstand noch mit 4:3 nach Verlängerung besiegten.

Vor dieser Spielzeit gelang es aber nicht, den vom VfL Bochum nur ausgeliehenen Stürmer Zlatko Dedic adäquat zu ersetzen. Zudem schlugen gleich mehrere Neuzugänge nicht ein, nur Idir Ouali und Anthony Losilla schafften es in die Stammelf. „Klar ist aber auch, dass alle Spieler noch mehr investieren und wir als Team und im Verein noch enger zusammen rücken müssen, um am Ende der Saison den Klassenerhalt zu erreichen. Die Qualität dafür ist vorhanden, davon sind wir weiterhin überzeugt“, sagte Dynamos Geschäftsführer Christian Müller.

Mit der zeitweiligen Degradierung von Cristian Fiel, der seine Kapitänsbinde vor Saisonbeginn freiwillig abgegeben hatte, schaffte sich Loose zudem ein zusätzliches Problem. Robert Koch konnte bis zu seiner Verletzung im Amt des neuen Spielführers nicht überzeugen. In den vergangenen Partien wurden zudem Probleme innerhalb des Teams auf offenkundig. „Uns fehlt diese Saison das Gemeinschaftsgefühl, wir spielen nicht miteinander“, bemängelte Stürmer Mickael Poté.

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