Ende des Zweitliga-Wartens: Drei Absteiger sind heiß

München (dpa) - Schon drei Wochen vor dem Bundesligastart hat das sommerliche Warten für die Zweitligaclubs ein Ende. Vor allem bei den drei Neulingen, die aus dem Fußball-Oberhaus eine Klasse herabgestiegen sind, ist die Ungeduld vor dem Saisonstart riesig.

Wiedergutmachung steht für die Berliner Hertha, Kaiserslautern und Köln ganz oben auf den Saisonplänen. „Jetzt müssen wir 34 Spiele lang Gas geben in der 2. Liga, damit wir nächste Saison auch wieder Pflichtspiele gegen die Bayern bestreiten“, tönte FCK-Verteidiger Florian Dick nach dem 2:3 am Mittwochabend im Test gegen den Münchner Rekordmeister vielsagend.

Fast 20 000 Dauerkarten haben die Pfälzer verkauft - „das zeigt, dass die Fans die 2. Liga annehmen“, urteilte der neue Trainer Franco Foda. Der Wiederaufstieg ist das erklärte Ziel, die im Unterhaus allemal beeindruckende Betzenberg-Kulisse soll einen entscheidenden Teil dazu beitragen. Schon am Montagabend könnte es einen ersten Vorgeschmack geben, wenn zum Flutlichtspiel Union Berlin anreist.

Ein Team, das die vergangene Saison überraschend stark auf Rang sieben abschloss - und damit ein gefährlicher Auftaktgegner für Lautern. Nicht einfacher wird's auch für Hertha BSC (am Freitag gegen Paderborn) und den 1. FC Köln (am Sonntag in Braunschweig) - alle Kontrahenten sind heimliche Anwärter aufs obere Tabellendrittel.

Die Rheinländer stehen nach dem nicht für möglich gehaltenen Abstieg vor einem völligen Neuanfang. Mit Fan-Liebling Holger Stanislawski an der Front. „Ganz ehrlich, der neue FC ist auch für mich eine Art Wundertüte“, befand der 42-Jährige. Nach seiner gescheiterten Mission bei 1899 Hoffenheim ist der langjährige Paulianer nun wieder bei einem Club mit gewachsener Fanstruktur heimisch geworden - und will prompt den Erfolg zurückbringen.

Im Jahr eins nach Lukas Podolski drücken die Kölner allerdings erhebliche Schulden, mehr als 20 Millionen Euro. Für eine ganze Reihe Großverdiener aus besseren Erstligazeiten sucht der FC noch Abnehmer, um das Minus nicht noch weiter in die Höhe schießen zu lassen. Am Donnerstag machte der Traditionsclub immerhin schon mal die Ausleihe von Ex-Kapitän Milivoje Novakovic zu Omiya Ardija nach Japan perfekt.

Die beiden Geheimfavoriten der neuen Saison kommen aus Bayern. In einer dpa-Aufstiegsumfrage unter den Zweitliga-Trainern erhielten 1860 München und der FC Ingolstadt überraschend viele Stimmen. Und zumindest die Sechzigern machen vor ihrem ersten Heimspiel gegen Aufsteiger Jahn Regensburg am Samstag auch keinen Hehl aus der gewagten Zielformulierung. „Wir schalten jetzt um auf Attacke. Wir haben eine historische Chance“, sagte Geschäftsführer Robert Schäfer.

Schon am Freitagabend wird es für das im Sommer mit viel Geld umformierte Ingolstädter Team ernst, wenn Energie Cottbus an die Donau kommt. Der Ex-Bundesligist als womöglich erster Gradmesser, ob es in dieser Saison für ganz oben reichen könnte. „Ich denke, dass es nach zwei schwierigen Serien richtig ist, wenn wir uns zurückhalten“, meinte FCI-Kapitän Stefan Leitl etwas scheu im „Kicker“. In Sachen Angriffslust kann sich Ingolstadt von den „Löwen“ einiges abschauen.

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