FC Heidenheim am Ziel seiner Träume: 2. Bundesliga

Elversberg (dpa) - Seine Aufstiegsparty setzte der 1. FC Heidenheim noch auf der rund 340 Kilometer langen Busfahrt aus dem Saarland fort.

FC Heidenheim am Ziel seiner Träume: 2. Bundesliga
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Mit dem 1:1 (0:1) beim abstiegsbedrohten SV Elversberg machte der Verein aus der 46 000-Einwohner-Stadt von der Ostalb nach mehreren vergeblichen Anläufen endlich den Einzug in die 2. Fußball-Bundesliga perfekt. Und das schon drei Spiele vor Saisonende.

„Was ich heute an Getränken auf den Kopf bekommen habe, hätte ich lieber gerne selber getrunken“, scherzte Erfolgscoach Frank Schmidt im nassen Aufstiegs-Shirt auf der Pressekonferenz. „Das ist Wahnsinn. Wir haben nach 35 Spieltagen den Aufstieg perfekt gemacht, und das nach so einem Spiel.“

Die Heidenheimer mussten nochmals ihre ganze Willensstärke beweisen. Denn irgendwie schien an diesem Ostersamstag alles schief zu laufen: Ein Gegentor schon nach 35 Sekunden durch Felix Luz, ein vergebener Foulelfmeter von Marc Schnatterer (27. Minute) sowie weitere verpasste Großchancen und zu allem Überfluss nach einer Tätlichkeit von Michael Thurk auch noch eine Rote Karte mit dem Pausenpfiff. „In der Halbzeitpause haben wir gesagt: Wir probieren alles, gehen volles Risiko. Der Glaube war immer da“, beteuerte Trainer Schmidt.

Und tatsächlich, in Unterzahl setzten die Heidenheimer auf Angriff, erarbeiteten sich ihre Möglichkeiten und schafften durch einen genialen Freistoßtreffer von Philip Heise (52.) noch den verdienten Ausgleich. „Das ist ein unbeschreibliches Gefühl, etwas besseres gibt's gar nicht“, meinte der Heidenheimer Torschütze.

Nach dem Schlusspfiff herrschte aber noch für einige Minuten Spannung, ehe klar war, dass dank des 1:0 von Verfolger RB Leipzig gegen Darmstadt der Aufstieg auch rechnerisch perfekt war. Bei zehn Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz ist Heidenheim vom Drittplatzierten SV Darmstadt 98 in den verbleibenden Spielen nicht mehr einzuholen. Heidenheim war 2009 in die 3. Liga aufgestiegen.

Mittendrin in der Menge aus blau-weiß-roten Schals und Fahnen war Holger Sanwald. „Wir hatten unglaublich viele Chancen und sind verdient aufgestiegen“, sagte Heidenheims Geschäftsführer, der endgültig für die 2. Liga planen kann. Der solide Finanzkurs soll dabei fortgesetzt werden. Es werden wohl wie gewohnt fünf, sechs neue Spieler hinzukommen. Der Stamm der Aufstiegsmannschaft, in der noch Akteure aus Oberligazeiten am Ball sind, soll aber zusammen bleiben. „Es ist unfassbar, wenn man überlegt, welche Schritte dieser Verein gegangen ist“, bekräftigte Schmidt. „Die Spieler sind die wahren Helden.“

RasenBallsport Leipzig festigte derweil Platz zwei und hat den direkten Durchmarsch von der Regionalliga in Liga zwei im Visier. Im Spitzenspiel vor 39 147 Zuschauern gewann der Aufsteiger mit 1:0 (1:0) gegen Darmstadt. Unter den Augen von Leipzigs Geldgeber und Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz erzielte Anthony Jung (15.) mit einem Flachschuss das Siegtor.

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