Fürth mit „Killerinstinkt“ Richtung Bundesliga

München (dpa) - Zum Big Point in Paderborn hatte sich die SpVgg Greuther Fürther noch mächtig geduselt - im Schlussspurt für die Fußball-Bundesliga sind Schwächephasen ab sofort verboten.

Fürth mit „Killerinstinkt“ Richtung Bundesliga
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Vor dem fränkisch-bayerischen Derby gegen den TSV 1860 München am Freitag fordert Trainer Frank Kramer von seinen Mannen „einen gewissen Killerinstinkt“. Schon ein Patzer kann in den letzten drei Partien den direkten Aufstieg kosten, und der Verfolger SC Paderborn lauert. Im Tabellenkeller könnte der Abstieg von Energie Cottbus am 32. Spieltag endgültig feststehen. Die Lausitzer stellen sich auf Entbehrungen ein, wenn die Erst- und Zweitligazeiten nach 17 Jahren vorbei sind.

Die Fürther haben derweil nur noch die erste Liga vor Augen. Gegen die seit längerem im Tabellenmittelfeld dahindümpelnden Sechziger sollen erst gar keine Zweifel am Aufstieg aufkommen. „Unser Anspruch ist es, von Anfang an richtig Stoff zu geben, in Führung zu gehen, nicht mehr locker zu lassen und das ganze Ding durchzuziehen“, sagte Coach Kramer. Dass die Partie zwei Tage vor dem Match der Paderborner gegen Sandhausen stattfindet, hält Kramer für einen Vorteil. „Da kann man vorlegen und den Druck auf die Konkurrenz erhöhen“, meinte der Trainer, der zuletzt in Paderborn ein wichtiges 2:2 bejubeln durfte.

Apropos Druck: Den spürt das Team aus Paderborn auch aus der Pfalz. Denn der 1. FC Kaiserslautern rangiert nur drei Punkte hinter dem Relegationsplatz, hat aber das bessere Torverhältnis. Bei einer überraschenden Niederlage des SCP am Sonntag könnte der FCK im Montagsmatch bei Union Berlin vorbeiziehen. Und ausgerechnet in der entscheidenden Saisonphase fehlt Paderborns Trainer André Breitenreiter seine Stammabwehr: Uwe Hünemeier und Thomas Bertels sind gesperrt, Florian Hartherz fällt mit einem Mittelfußbruch aus.

Der Mittelfuß macht auch Cottbus' Ahmed Madouni zu schaffen, ohne den Verteidiger wird es für Energie ganz schwer mit dem Fußball-Wunder. Wenn die Elf von Trainer Jörg Böhme am Samstag beim FSV Frankfurt weniger Punkte holt als Dynamo Dresden einen Tag später gegen den Karlsruher SC, ist der Abstieg besiegelt. An die Rettung glaubt kaum noch jemand. „Wir müssen aufhören mit der Träumerei“, klagte Stürmer Marco Stiepermann im „Kicker“. „Wir hatten genügend Gelegenheiten, dreifach zu punkten, aber es nicht hinbekommen.“

Damit bietet die Lausitz bald nur noch Drittliga-Fußball - finanziell stehen gravierende Einschnitte an. Allein der Lizenzspieleretat wird sich mehr als halbieren. Noch-Präsident Ulrich Lepsch forderte schon: „Mit unserer Struktur muss der Wiederaufstieg das Ziel sein.“

Auf einen Patzer der Dresdner hoffen indes nicht nur die Cottbuser, sondern vor allem auch der FC Ingolstadt vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln und der VfL Bochum gegen Arminia Bielefeld - beide Teams könnten den Klassenverbleib perfekt machen. Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl hofft auf einen ordentlichen Kater bei den Kölnern nach deren Aufstiegsparty zu Wochenbeginn. Seine früheren Teamkollegen und den jetzigen FC-Coach Peter Stöger bat er schon, „ja nicht aufhören zu feiern“. Den Gefallen wird ihm Stöger aber nicht tun. „Wir wollen das bis zum Ende der Saison durchziehen“, sagte der Österreicher. „Die Mannschaft ist noch nicht satt.“

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