Ginczek: St. Paulis Mann mit eingebauter Torgarantie

Hamburg (dpa) - Daniel Ginczek ist beim FC St. Pauli zum Mann mit der eingebauten Tor-Garantie geworden. Seit Michael Frontzeck den Trainerposten beim Kiez-Club inne hat, wies der von Borussia Dortmund ausgeliehene Fußball-Jungstürmer in schöner Regelmäßigkeit seine Treffsicherheit nach:

Vier Partien, vier Volltreffer - vor allem dank Ginczek ist der Aufschwung des FC St. Pauli mit acht Punkten aus den Zweitliga-Spielen gegen Paderborn (1:1), Dresden (3:2), München (2:0) und Bochum (1:1) auch in der Tabelle ablesbar. Die Hanseaten haben sich aus der Gefahrenzone ins Mittelfeld abgesetzt.

„Ich habe durch den Aufwind genug Selbstvertrauen, um die Bälle reinzuhauen“, sagte Ginczek, der mit insgesamt fünf Saisontreffern in nur 13 Spielen seine Gesamt-Torquote aus der vergangenen Saison schon eingestellt hat. Maßgeblichen Anteil am Status als torgefährlichster Mann des FC St. Pauli hat sein neuer Coach. Denn nach der Beurlaubung von André Schubert hat dessen Nachfolger Frontzeck das Spielsystem der Braun-Weißen von 4-4-2 auf 4-2-3-1 umgestellt. Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung, glaubt Ginczek. „Es passt so einfach“, merkte er positiv zur veränderten taktischen Ausrichtung an.

Wurde unter Schubert im Stürmertrio munter hin- und hergewechselt, hat Ginczek mittlerweile Routiniers wie St. Paulis Stürmer-Ikone Marius Ebbers (99 Tore in Liga 2) oder Mahir Saglik (23) ins zweite Glied verdrängt. „Er ist ein Stürmer mit großem Potenzial“, lobte Ex-Nationalspieler Frontzeck den Perspektivspieler.

Im Heimspiel gegen seinen Ex-Club Bochum, wohin Meister und Cupsieger BVB ihn zuletzt verliehen hatte, ließ Ginczek wie vorher angekündigt „die Freundschaft für 90 Minuten ruhen.“ Auch sein Tor in der 16. Minute bejubelte er nicht. „Aus Respekt, denn ich habe dem VfL viel zu verdanken“, sagte der Angreifer, der beim Deutschen Fußball-Bund von der U 17 bis U 21 alle Auswahl-Nachwuchsteams durchwandert hatte. Der VfL ebnete ihm im Vorjahr den Einstieg in die Profikarriere.

Dass er am Montagabend in der Schlussphase zwei Siegchancen verballerte, war jedoch nicht der selbst auferlegten Rücksicht auf den VfL, sondern vielmehr seiner Unerfahrenheit geschuldet. „Jeder Ball kann nicht reingehen“, meinte Ginczek, der als selbstkritischer Mensch in seinem Spiel auch noch Verbesserungsbedarf erkannt hat: „Ich will hoffen, dass ich mit der Zeit noch abgeklärter werde.“

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