Rückkehrer Wollitz entfacht Euphorie in Osnabrück

Leipzig (dpa) - Während das Team mit den Fans feierte, lief der Hoffnungsträger des VfL Osnabrück zufrieden über den Rasen, obwohl er offiziell noch gar nicht da ist: Claus-Dieter Wollitz übernimmt seinen ehemaligen Verein im Januar nun auf Platz acht, nur drei Punkte hinter dem Relegationsplatz.

„Die Mannschaft hat Leidenschaft gezeigt, das ist, was ich sehen möchte“, lobte Wollitz, der vor dem Spiel bereits eine erste Ansprache an die Mannschaft hielt, den hoch verdienten 4:1 (2:0)-Sieg gegen den SV Darmstadt 98 unter Interimstrainer Alexander Ukrow.

Rechtzeitig zum Jahresabschluss glückte Osnabrück der erste Erfolg nach acht sieglosen Spielen. „Heute ist auch mal das Quäntchen Glück zurück gekommen, das uns zuletzt fehlte“, konstatierte Ukrow, der nach einem Unentschieden und dem Sieg an Wollitz übergibt. Der Interimstrainer klang dabei über seine Ablösung zum Jahresbeginn fast erleichtert: „Nach zehn stressigen Tagen freu ich mich jetzt richtig auf die Weihnachtsfeiertage.“

Dahinter rückte die 3. Liga pünktlich zu Weihnachten eng zusammen. Da der 1. FC Saarbrücken (0:1 beim Chemnitzer FC) und der 1. FC Heidenheim (0:1 bei Kickers Offenbach) verloren, drängt sich das Mittelfeld von Platz drei bis Platz 17. Neben Chemnitz konnte sich auch Arminia Bielefeld mit einem 5:2-Sieg beim VfB Stuttgart II näher an die Auf- als an die Abstiegsplätze heran schieben. Angesichts des Saisonstarts mit fünf Punkten aus zehn Spielen eine beachtliche Leistung, wobei unter dem neuen Trainer Stefan Krämer nun bereits 21 Punkte in elf Spielen folgten.

Im hektischen und hitzigen Thüringen-Derby feierte der FC Carl Zeiss Jena einen späten, aber verdienten 1:0-Sieg und schöpfte wieder Hoffnung im Abstiegskampf. „Das war ein Achtungserfolg und ein Signal für Fans, Verein und Sponsoren. Wir müssen aber weitermachen, denn es liegt noch viel Arbeit vor uns“, sagte Trainer Petrik Sander am Ende eines insgesamt katastrophalen Halbjahrs.

Jenas Siegtorschütze Sebastian Hähnge fand, dass der Erfolg in der Nachspielzeit „vor allem emotional eine wichtige Weichenstellung für das kommende Jahr“ war. Für die negativen Höhepunkte sorgten diesmal die Gäste vom FC Rot-Weiß Erfurt. Sogenannte Fans warfen Feuerwerkskörper auf Ordner und Feuerwehrleute. Neben Jena verkürzte auch Rot-Weiß Oberhausen den Abstand auf die Nichtabstiegsplätze. Nach dem 2:0 gegen Wacker Burghausen sind es noch fünf Punkte Rückstand auf Darmstadt.

An der Tabellenspitze überwintert derweil die Überraschungsmannschaft SV Jahn Regensburg, die von der Spielabsage des Verfolgerduells VfR Aalen gegen SV Sandhausen profitierte. Auch die Partie SV Werder Bremen II gegen SV Wehen Wiesbaden fiel Sturmtief „Joachim“ und seinen Regenmengen zum Opfer.

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