Aus von Titelverteidiger Chelsea - Messi verletzt

Berlin (dpa) - Die historische Blamage des FC Chelsea ist perfekt: Trotz des 6:1 (2:0)-Siegs bei den Handelfmeter-Festspielen gegen den FC Nordsjælland sind die Blues als erster Titelverteidiger der Champions-League-Geschichte bereits in der Gruppenphase gescheitert.

Der italienische Rekordmeister Juventus Turin sicherte sich am Mittwochabend durch das 1:0 (0:0) beim bereits qualifizierten ukrainischen Champion Schachtjor Donezk den Gruppensieg in der Staffel E und erreichte das Achtelfinale. 200 Tage nach dem Finalsieg in München blieb Chelsea damit nur Platz drei und der Trostpreis Europa League - die englische Premier League als vermeintlich stärkste Liga der Welt ist in der K.o.-Runde wie im Vorjahr nur mit zwei Clubs vertreten (Manchester United, FC Arsenal).

Neben Juve schafften zum Ende der Vorrunde Celtic Glasgow und Galatasary Istanbul als letzte Teams den Einzug in die Runde der letzten 16. Celtic bezwang Spartak Moskau mit 2:1 (1:1), der türkische Meister setzte sich mit 2:1 (0:1) beim SC Braga durch. Einen Schock erlebte der FC Barcelona beim bedeutungslosen 0:0 gegen Benfica Lissabon. Ausgerechnet bei seinem Versuch, Gerd Müllers 40 Jahre alten Torrekord zu brechen, musste Barcas Weltstar Lionel Messi mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung vom Platz getragen werden. Erst in der 58. Minute eingewechselt, ging der dreimalige Weltfußballer fünf Minuten vor dem Ende nach einem Zusammenprall mit Gäste-Keeper Artur mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Barcas Sportdirektor Andoni Zubizarreta wollte in einem TV-Interview kurz nach dem Spiel keine Diagnose abgeben. Es sei zu früh, um Aussagen über die Schwere der Verletzung zu treffen, sagte er besorgt.

In der Bayern-Staffel F sicherten sich die Münchner durch das 4:1 (1:0) gegen BATE Borissow den Gruppensieg. Der FC Valencia, beim OSC Lille 1:0 (1:0) erfolgreich, ist ebenfalls weiter. Das Achtelfinale wird am 20. Dezember ausgelost, die ersten Hinspiele der K.o.-Runde werden am 12./13. Februar 2013 gespielt.

Chelsea wird die entscheidende Phase der europäischen Glamourliga wehmütig als Zuschauer verfolgen müssen. Nach der Negativserie in der Liga und zuletzt sieben sieglosen Spielen erledigte der Favorit ohne seine Stars John Terry und Frank Lampard die Pflichtaufgabe gegen den dänischen Meister letztlich mühelos, aber es reichte nicht. Das Aufregendste an dieser Partie waren die drei Handelfmeter in den ersten 45 Minuten - das gab es in der Geschichte der Champions League noch nie.

Zuerst scheiterte Gäste-Kapitän Nicolai Stokholm an Keeper Petr Cech (32.), 180 Sekunden später machte es Chelseas Jungstar Eden Hazard gegen den dänischen Schlussmann Jesper Hansen nicht besser. David Luiz sorgte schließlich mit dem dritten Versuch vom Punkt aus für das erlösende 1:0 (38.). Fernando Torres (45.+2, 56.), Cahill (51.), Juan Mata (63.) und Oscar (71.) markierten die weiteren Treffer. Joshua John (47.) hatte zwischendurch auf 1:2 verkürzt.

Aus der erhofften Schützenhilfe 3000 Kilometer weiter östlich in Donezk wurde es allerdings nichts. Giovinco (56.) gelang der entscheidende Treffer für Juve.

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