Angriffslustige Bayern lechzen nach Pokalen

München (dpa) - Bayern-Präsident Uli Hoeneß stand passenderweise neben den glänzenden Trophäen der Double-Siege 2005 und 2006 im neuen Vereinsmuseum, als ihn die Aktualität einholte.

„Wir müssen die Scharte aus der Vorsaison jetzt auswetzen“, forderte das Urgestein des Münchner Rekordmeisters am Rande des offiziellen Startschusses für das neue FCB-Vereinsmuseum in der Allianz Arena. Nach drei Vizetiteln im Vorjahr blicken die rot-weißen Fußballer dem Saisonstart in dreieinhalb Wochen voller Angriffslust entgegen. Das trophäenlose Frühjahr sei abgehakt - „ich habe das Gefühl, dass die Jungs das gut verarbeitet haben“, urteilte Hoeneß. Und verlangte unverblümt „neue Höhenflüge“ von seinen Kickern.

Auf Ebene drei der Allianz Arena können die Fans auf 3050 Quadratmetern die Geschichte und Erfolge des FCB erleben - zahlreiche Original-Exponate und interaktive Elemente stehen bereit. Im Mai wäre beinahe durch den fünften Triumph in der europäischen Königsklasse ein weiterer Pott hinzugekommen, doch der FC Chelsea war zu stark. „Das ist nun mal der schönste Pokal, den hätte ich natürlich gerne genommen“, sagte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge am Mittwoch.

Die Chance vom einmaligen Heimtriumph der Champions League ist passé, das Selbstvertrauen der Münchner aber ungebrochen. „Es herrscht Aufbruchstimmung und ein großer Titelhunger“, sagte Rummenigge. Von Bedeutung sei, „dass wir in der neuen Saison wieder einen Titel holen, und der wichtigste ist für uns die Meisterschaft“. Flügelflitzer Franck Ribéry erklärte den Bundesligatitel via „Sport Bild“ (Mittwoch) gar zur Pflichtaufgabe. „Wir sind die Mannschaft mit dem größten Potenzial in Deutschland“, sagte der Franzose.

Zweimal jagten die Dortmunder Borussen den Bayern den nationalen Titel in jüngster Vergangenheit ab, schon am 12. August gibt es ein erstes Wiedersehen beim Endspiel um den Supercup in München. Auch wenn sich der BVB zu einem „ernstzunehmenden Rivalen“ entwickelt habe, glaubt Ribéry, „dass wir stärker besetzt sind“. Im ersten Härtetest wollen die Bayern ihre Stärke bewiesen - am liebsten auch wieder mit Bastian Schweinsteiger.

Der Hoffnungsträger ist nach einer Fußverletzung wieder auf dem Weg der Besserung. „Ich trainiere mit der Mannschaft und fühle mich fit. Es wird von Tag zu Tag besser“, bekannte Schweinsteiger, der am Mittwoch seinen 28. Geburtstag feierte.

Die fünftägige Marketingreise des Rekordmeisters nach China hatte er zuletzt ebenso wie Kapitän Philipp Lahm noch ausgelassen, um daheim separat zu trainieren. Lahm stand am Dienstagabend beim 15:0 im Freizeitkick gegen eine Elf aus Hobbyfußballern in Ingolstadt erstmals seit der EM wieder auf dem Platz, zumindest eine Halbzeit. Schweinsteiger will bald dorthin zurück. Womöglich schon am Wochenende beim LigaTotal-Cup in Hamburg? „Wann es soweit ist, entscheidet der Trainer“, äußerte Schweinsteiger zurückhaltend.

Für die kommende Saison aber ist der FCB-Vizekapitän trotz der anhaltenden Borussen-Stärke optimistisch. „Wir wollen die Spiele dominieren. Wir haben ganz klar große Ziele“, unterstrich er.

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