Bayern schielen auf weitere Bestmarken

München (dpa) - Zum Ende einer denkwürdigen Hinrunde winken den rekordverdächtigen Bayern beim letzten Bundesliga-Auftritt vor der Winterpause weitere Bestmarken.

Kassiert der Liga-Dominator am Freitagabend gegen Borussia Mönchengladbach kein Gegentor, hat er zur Saisonhalbzeit so wenig Treffer kassiert wie noch kein Fußballclub bisher. Eine neue Bestmarke in Sachen bester Tordifferenz ist den Bayern praktisch schon sicher, zudem würden sie bei einem Sieg die Tabelle zur Winterpause mit mindestens elf Punkten Vorsprung anführen - der dritte Rekord.

Alles gut also beim schnellsten Herbstmeister der Ligageschichte. „Wir spielen sehr konstant Fußball auf einem sehr hohen Niveau. Wenn man bisher nur sechs Gegentore hinnehmen muss, hat das nichts mit individueller Klasse zu tun, sondern mit der gesamten Formation“, lobte Trainer Jupp Heynckes und mahnte die „Weiterentwicklung des Erfolgswegs“ an. Die Zugänge hätten eingeschlagen, die anderen Profis sich „in ihrem Leistungsvermögen gesteigert“. Unter dem Strich steht eine derart erfolgreiche Hinrunde wie fast nie in der Clubgeschichte - auch wenn die Bayern die jetzt angepeilte 44-Punkte-Marke zur Winterpause schon mal in der Saison 2005/06 geknackt hatten.

Zuletzt zwei titellose Jahre hätten indirekt zum momentanen Erfolg beigetragen, kommentierte Heynckes am Donnerstag. „Das Gute, was man aus dem Schlechten nehmen konnte, ist, dass alle Spieler wieder so fokussiert auf ihren Beruf sind“, sagte der 67-Jährige.

Der einstige Bundesliga-Klassiker zwischen dem Münchner Rekordmeister und Borussia Mönchengladbach ist für den Trainer-Oldie inzwischen zwar nur noch „ein Spiel wie jedes andere“; immerhin treffe man aber auf einen Gegner, „der uns schon letzte Saison Sorgen bereitet hat“. Beide Ligaspiele gewannen die Gladbacher, im Pokal kamen die Bayern nur mit Mühe weiter. „Wir sind - wie fast alle Mannschaften gegen die Bayern - Außenseiter. Aber das waren wir in der vergangenen Saison auch“, sagte Gladbachs Martin Stranzl dem „Kicker“.

Um in München bestehen zu können, müsse „alles stimmen“, mahnte auch Trainer Lucien Favre und lobte den großen Kontrahenten: „Sie sind für mich im Moment neben dem FC Barcelona und Borussia Dortmund die beste Mannschaft in Europa, wenn nicht in der Welt.“

Die Gäste müssen im Traditionsduell auf den gesperrten Alvaro Dominguez verzichten, Heynckes bangt noch um seinen Defensivstrategen Javier Martínez. Der Spanier ist wegen einer leichten Kapselzerrung fraglich, zudem plagt er sich momentan mit einer Erkältung herum. Auf dem Weg der Besserung ist dafür Arjen Robben, der gute Fortschritte im Aufbautraining mache, so Heynckes. Er wollte nicht ausschließen, dass der Niederländer für das Pokalspiel am Dienstag beim FC Augsburg womöglich noch mal zu einer Option werden könnte.

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