Bayern- statt Bundesliga: Bayer will Zweiter bleiben

Düsseldorf (dpa) - Bayern- statt Bundesliga: Die Münchner waren in der Hinrunde der 50. Saison die dominierende Kraft im deutschen Fußball. Auch, weil Titelverteidiger Borussia Dortmund immer wieder schwächelte und dem FC Schalke 04 zuletzt die Puste ausging.

Fast heimlich hat sich daher Bayer Leverkusen an den Konkurrenten auf Tabellenrang zwei vorbeigeschlängelt und will diese Position am 17. Spieltag behaupten. Eine weitere Frage kurz vor der Winterpause: Kann Schalke an Aufsteiger Eintracht Frankfurt (4. Platz) vorbeiziehen und die Talfahrt beenden? Im Blickpunkt stehen auch die Fans: Mit weiteren Protesten gegen das DFL-Sicherheitskonzept wird gerechnet.

Glänzenden Leistungen in der Champions League folgen bei Borussia Dortmund häufiger mäßige in der Bundesliga. Hängen sich die BVB-Profis nach zwei Meistertiteln im europäischen Wettbewerb mehr rein? „Ich glaube nicht an einen Zusammenhang“, meinte BVB-Manager Michael Zorc, schließt aber nicht aus, dass so etwas im Unterbewusstsein passieren könnte. Bei 1899 Hoffenheim hat die Borussia noch einmal die Gelegenheit, diesem Eindruck zu begegnen.

„Wir wollen alles daran setzen, in Hoffenheim für einem gelungenen Abschluss zu sorgen und auch im Pokal zu überwintern“, sagte Kapitän Sebastian Kehl. Dann könne man auf eine „ordentliche Hinrunde“ und „ein fantastisches Jahr“ zurückblicken. Eine solche Zwischenbilanz können die Hoffenheimer nicht ziehen: Zehn verlorene Spiele, nur zwölf Punkte und Relegationsplatz 16 bedeuten Abstiegskampf pur.

Bayer Leverkusen will Platz zwei mit einem Sieg oder einem Remis gegen den Hamburger SV verteidigen. Dabei ist Teamchef Sami Hyypiä gleich, wie weit die Bayern schon davongezogen sind: „Wenn wir im Mai immer noch Zweiter sind, ist es mir egal, ob wir elf oder zwanzig Punkte Rückstand haben.“ Für einen Erfolg gegen den HSV spricht, dass die Werkself als einziger Bundesligist noch ohne Heimniederlage ist. Im Tor der Hanseaten steht ein alter Bekannter: René Adler. „Ein schönes Kapitel“, sagte der Nationaltorwart, der zwölf Jahre am Rhein spielte. „Trotzdem wollen wir gegen ihn ein paar Tore schießen“, kündigte Hyypiä an.

Schalke 04 spielt gegen den SC Freiburg - vor allem aber gegen die Krise. Fünf Partien ohne Sieg und viele Baustellen: Dass es am Samstag schon ein „Endspiel“ für Trainer Huub Stevens sein könnte, wies Manager Horst Heldt („Ich weiß nicht, wer auf diese Idee gekommen ist“) energisch zurück. Die Spekulationen über die Vertragsverlängerung des Coaches werden so oder so weitergehen. Die angestrebte Trendwende muss Schalke zudem ohne den gesperrten Jermaine Jones schaffen.

Über einen weiteren Rückschlag würde sich der VfB Stuttgart freuen, der punktgleich hinter Schalke auf Rang sechs lauert und beim FSV Mainz 05 antreten muss. Auch die Nordclubs Hannover 96 (23 Punkte) und Werder Bremen (21) wollen im Mittelfeld noch Boden gut machen. Die Niedersachsen treten bei Fortuna Düsseldorf an, Werder empfängt den 1. FC Nürnberg.

Nach dem Überraschungscoup beim BVB will der VfL Wolfsburg mit einem Erfolg gegen die „Überflieger“ von Eintracht Frankfurt den Abstand zum Tabellenende weiter vergrößern. „Die Mannschaft ist heiß“, erklärte Trainer Lorenz-Günther Köstner. „Wir wollen nachlegen, sonst ist der Sieg in Dortmund nur die Hälfte wert.“ Was er für ihn wert sein könnte, ist weiter unklar: Köstner würde auch in der Rückrunde noch gern auf der Bank sitzen.

Tristesse pur herrscht am Tabellenende. Zusammen bringen es der FC Augsburg und Greuther Fürth vor dem „Kellerderby“ auf zwei Siege und 21 Tore. „Es geht zwar nicht um Leben und Tod, aber es geht um sehr viel“, meinte FCA-Coach Markus Weinzierl. Sein Fürther Kollege Mike Büskens kündigte an: „Wir werden bis zum letzten Atemzug alles für den Klassenerhalt geben.“

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