Kiezverein will sich nicht an "Bildkampagne" beteiligen Bild-Chef kritisiert St. Pauli - "Beim FC St. Pauli sind #refugeesnotwelcome"

Laut "Bild" will St. Pauli sich nicht an der von Bundesliga und Bild-Zeitung geplanten Aktion "Wir helfen — #refugeeswelcome" beteiligen.

Beim Benefizspiel gegen den BVB positionieren sich FCSP-Fans klar zu Flüchtlingen.

Beim Benefizspiel gegen den BVB positionieren sich FCSP-Fans klar zu Flüchtlingen.

Foto: dpa

Hamburg. Bundesliga, Hermes und die Bild-Zeitung haben sich darauf geeinigt, dass alle Bundesligisten am Wochenende statt des sonst üblichen Hermeslogos das Logo der Bild-Aktion "Wir helfen — #refugeeswelcome" auf dem Trikotärmel tragen sollen.

Seit der offiziellen Ankündigung der Aktion wird das Thema kontrovers diskutiert, viele Leute sehen sie negativ, da sie Werbung für die Bildzeitung mache. Für eine Zeitung, die in den letzten Monaten nicht gerade zimperlich mit den Flüchtlingen umgegangen ist. Auch das bekannte Fußballmagazin "11Freunde" befasst sich kritisch mit dem Thema. http://www.11freunde.de/artikel/die-dfl-die-bild-und-die-fluechtlinge

Laut Bild-Zeitung will sich St. Pauli nicht an der Aktion beteiligen, sondern bei ihrem Spiel am Sonntag gegen Braunschweig das übliche Hermeslogo auf dem Ärmel tragen. Am Mittwoch twitterte der Chefredakteur der Bild-Zeitung Kai Diekmann diesen Tweet, der im Netz zu Spekulationen über ein mögliches Boykott des FC St. Pauli geführt hat.

Dass Diekmann gerade dem FC St. Pauli vorwirft, gegen Flüchtlinge zu sein, scheint dabei äußert merkwürdig. Beweist doch der Kiezverein seit Jahren wie kaum ein zweiter soziales Engagement. Auch für Flüchtlinge hat der Club schon einiges getan. Erst vor kurzem wurde ein Benefizspiel zu Gunsten der Flüchtlinge gegen den BVB ausgetragen.

User auf Twitter zeigten sich schnell solidarisch mit dem möglichen Boykott.

Ob die offiziellen Stellen der Bundesliga Diekmanns Ansicht teilen und bei St. Pauli intervenieren, ist derzeit völlig offen. Immerhin würde sich die Hamburger mit einem Boykott auch gegen die Bundesliga stellen, die diese Aktion mitgeplant und offiziell beworben hat. fred

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