Bruchhagen rechnet mit Verlust von Leistungsträgern

Frankfurt/Main (dpa) - Trotz der Erhöhung der Fernsehgelder ab der kommenden Saison rechnet Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen mit dem Verlust einiger Top-Spieler.

„Wir sind derzeit 15. im TV-Ranking und erhalten nächstes Jahr rund fünf Millionen Euro mehr. Alle Mannschaften, die vor uns stehen, erhalten pro Platz aber noch mal 1,1 Millionen Euro mehr als wir. Das erhöht deren Chancen und erschwert es uns, Leistungsträger zu halten. Es werden uns Spieler verlassen, das werden wir nicht verhindern können“, sagte Bruchhagen auf der Jahreshauptversammlung der Hessen.

Er rechnet damit, dass die aktuelle Schwächephase der Eintracht nicht die letzte sein wird. „Wir wussten, dass solche Phasen kommen werden und es wird auch nicht das einzige Tal bleiben“, erklärte Bruchhagen. Die Frankfurter holten aus den vergangenen drei Spielen nur einen Punkt, sind aber dennoch weiter Tabellenfünfter. Nach dem 0:4 im Aufsteigerduell bei Fortuna Düsseldorf müsse sich die Mannschaft „schnell wieder sammeln und nach vorne blicken“, betonte Bruchhagen.

Derweil ist der Verein zu mitternächtlicher Stunde auf seiner Jahreshauptversammlung mit einer geplanten Satzungsänderung vorerst gescheitert. Da beim Votum keine klare Zweidrittel-Mehrheit auszumachen war, soll nun im März kommenden Jahres bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung erneut darüber abgestimmt werden.

Zu den insgesamt 24 Änderungsvorschlägen in der Vereinssatzung gehörte auch ein Passus, in dem sich der Bundesliga-Aufsteiger deutlich von Gewalt und Pyrotechnik in Fußballstadien distanzieren will. In dem Vorschlag heißt es: „Der Verein und seine Mitglieder bekennen sich zu einer lebendigen und friedfertigen Fankultur und lehnen jegliche Form von Diskriminierung, Rassismus und Gewalt sowie die Gefährdung anderer Stadionbesucher, insbesondere durch den Einsatz verbotener Pyrotechnik, ab.“

Zuvor hatte Eintracht-Präsident Peter Fischer in seiner Rede vor den anwesenden 582 Mitgliedern betont: „Das Abbrennen von Pyrotechnik ist gefährlich und gehört sich nicht.“ Er mahnte zugleich eine Versachlichung der Diskussion über Gewalt im Fußball an. „Wir dürfen uns von der Politik und dem Staat nicht drängen lassen“, sagte Fischer und forderte: „Wir müssen das mit der eigenen Kraft der Fußball-Familie geregelt bekommen.“

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