BVB - Schalke: Leise Töne vor „Mutter der Derbys“

Dortmund (dpa) - Vor der 137. Ausgabe der „Mutter aller Derbys“ haben Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 auf lautstarkes Ballyhoo verzichtet. „Zwischen beiden Vereinen gibt es eine sehr große Rivalität“, sagte Schalkes Cheftrainer Huub Stevens vor dem Revier-Klassiker am Samstag.

„Aber es herrscht auch Respekt vor der Leistung des jeweils anderen Clubs. Und das ist gut so.“ Schließlich stehen sich die beiden besten Bundesliga-Teams der vergangenen Wochen gegenüber: Der BVB holte aus den letzten sieben Spielen 19 Punkte, die „Königsblauen“ 16.

Der Meister aus Dortmund geht jedoch angeschlagen in das brisante Nachbarschaftsduell vor 80 720 Zuschauern im ausverkauften Signal-Iduna-Park. Neben der Niederlage beim FC Arsenal (1:2) und das fast besiegelte Champions-League-Aus muss der BVB auch den Ausfall von Sven Bender (Kieferbruch) verkraften. Fraglich ist zudem der Einsatz von Ausnahmestürmer Mario Götze (Bluterguss im Oberschenkel).

„Bei uns gibt es keinen, der sagt, mein Gott, schon wieder ein Spiel“, sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp nach dem Kraftakt in London. „Zum Glück spielen wir gegen Schalke. Da muss ich mir keine Sorgen um die Motivation machen. Das ist das Spiel schlechthin.“ Für den wahrscheinlichen Bender-Ersatz Moritz Leitner würde es das erste Derby sein. Was ihn erwartet, schilderte Klopp: „Vor so einem Spiel schießt das Adrenalin buchstäblich in die Adern.“ Und wer noch nie dabei gewesen wäre, „darf glücklich sein, wenn er dies das erste Mal erlebt“.

Trotz der Handicaps will Dortmund die „Woche der Wahrheit“, die mit einem Sieg beim FC Bayern (1:0) begann und eine bittere Enttäuschung in der Mitte hatte, mit einem Erfolg beenden. „Wir sollten unsere Bilanz etwas verbessern“, forderte BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Schließlich hat die Borussia nur eines der letzten zwölf Derbys auf eigenem Platz gewinnen können. „Das können wir so nicht stehen lassen“, kündigte Kevin Großkreutz an.

Mit einem Sieg würde Schalke (25 Punkte) an Dortmund (26) vorbeiziehen. „Wenn man die aktuelle Tabelle anschaut, gibt es keinen Favoriten“, meinte deshalb Schalkes Außenverteidiger Christian Fuchs. „Beide Vereine sind sportlich auf Augenhöhe. Und in einem Derby gelten eh ganz eigene Gesetze.“ Auch Schalkes Torjäger Raúl glaubt an einen Erfolg beim Erzrivalen: „Alle Fans fiebern dem Derby seit Tagen entgegen. Wir sind bereit und wollen ihnen einen Sieg schenken!“

Unabhängig vom Ausgang des Schlagerspiels hoffen die Clubs und die Polizei auf einen friedlichen Ablauf. „Wir haben keinen Grund zur Annahme, dass Böses passiert“, sagte BVB-Sprecher Josef Schneck. Die Stadt Dortmund verhängte vorsorglich ein Glas-Verbot rund um das Stadion und die Polizei wird mehr Kräfte vor Ort haben, als bei anderen Spielen. „Wir sind gut aufgestellt. Ich habe ein gutes Bauchgefühl“, erklärte Dortmunds Polizeidirektor Peter Andres.

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