Die neuen Trainer: Drei Meister und ein Lehrling

Frankfurt/Main (dpa) - Drei Meister und ein Senkrechtstarter fiebern dem Debüt auf den Trainerbänken der Fußball-Bundesliga entgegen.

Die neuen Trainer: Drei Meister und ein Lehrling
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Kasper Hjulmand vom FSV Mainz 05 führte den Vorort-Club FC Nordjaelland in Dänemark zum Titel (2012). Das gelang auch Roger Schmidt und Peter Stöger in Österreich mit Red Bull Salzburg (2014) und Austria Wien (2013). In der Bundesliga wollen sie sich beweisen wie „Lehrling“ André Breitenreiter, der einen steilen Aufstieg hinlegte. Im März 2013 beendete der 40-Jährige die Trainerausbildung und führte den SC Paderborn ein Jahr später ins Oberhaus.

Schwer angeschlagen geht Hjulmand in seine erste Erstliga-Saison. Die fünfjährige Aufbauarbeit seines amtsmüden Vorgängers Thomas Tuchel liegt nach dem blamablen Scheitern in der Europa-League-Qualifikation und dem DFB-Pokal in Scherben. Der 42-Jährige galt als Hoffnungsträger, der den Club weiter im Vorderfeld der Tabelle etabliert. Der Vertrauensvorschuss scheint bereits aufgebraucht.

Da in Mainz die Gesetzmäßigkeiten der Branche nicht so schnell greifen, kann Hjulmand noch in Ruhe an seinen Ideen und deren Vermittlung feilen. „Wir gehen da gemeinsam durch“, betonte Manager Christian Heidel, der vom 42-Jährigen überzeugt ist. Hjulmand will um seinen Arbeitsplatz kämpfen. „Wir schlagen zurück.“

Der totale Fehlstart droht den Mainzern zum Saisonstart beim Aufsteiger Paderborn. „Mit einem Heimspiel zu starten, ist überragend“, sagte Breitenreiter. Sein Team sei der „krasseste Außenseiter der Bundesliga-Geschichte“. „Aber der Aufstieg ist das Produkt harter Arbeit“, erklärte Breitenreiter, der sich über hohe Fachkompetenz und konsequentes Handeln den Respekt seiner Spieler erarbeitet hat. „Deshalb können mich die Spieler duzen. Das ist keine Frage der Autorität.“

Ehrliche Arbeit im mannschaftlichen Kollektiv soll auch beim 1. FC Köln Ausgangspunkt für den angestrebten Klassenerhalt sein. „Die Bundesliga ist ein anderes Kaliber“, sagte Stöger, der eindrucksvoll durch die 2. Liga rauschte. Mit dem Wiener sitzt 3430 Tage nach dem Abgang von Kurt Jara beim 1. FC Kaiserslautern erstmals wieder ein Österreicher auf der Trainerbank eines Bundesligisten.

Stöger trifft im Verband Manager Jörg Schmadtke den richtigen Ton. Der Klassenerhalt sei das einzige Ziel, dass sich der FC setzen könne. Für den 48-jährigen ist das keine Tiefstapelei. „Es ist wichtig, dass man sich realistisch einschätzen kann“, meinte Stöger, der eine Rückkehr von Lukas Podolski (FC Arsenal) nicht geschenkt haben möchte. „Der passt nichts ins System“, stellte der Wiener klar. Geschlossenheit ist für ihn wichtiger als ein umschwärmter Star.

Auf der anderen Rheinseite in Leverkusen hat Schmidt seine Feuerprobe in der Champions-League-Qualifikation schon bestanden. „Ich bin ein guter Trainer“, sagt der 47-jährige Ingenieur voller Überzeugung. Die überträgt er auf seine Spieler, egal ab früher in Paderborn, in Salzburg oder jetzt bei Bayer. Druckvolles Pressing, schnelle Balleroberungen und schnelles Umschalten in die Offensive sind die Kernpunkte, die auch zum Start beim Vize-Meister Dortmund zum Tragen kommen sollen. „Er passt ideal zu uns“, freut sich Sportdirektor Rudi Völler.

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