Die unaufhaltsamen Bayern

Der Rekordmeister gewinnt 5:0 in Düsseldorf und ist derart überlegen, dass die Liga einen Alleingang fürchtet.

Düsseldorf. Am Ende war es eine Schwärmerei, aber was blieb nach diesem Nachmittag auch anderes übrig. „Wir haben heute eine Lehrstunde erhalten“, sagte Fortuna-Präsident Peter Frymuth, und sein Gesicht verriet Demut, als er dem FC Bayern zum Titelgewinn gratulierte — nach acht Spieltagen.

Der Düsseldorfer Spieler Johannes van den Bergh litt 90 Minuten lang unter diesem Gegner, nach diesem frustrierenden Erlebnis analysierte er einen „Klassenunterschied“. Sein Trainer Norbert Meier wiegelte alle Versuche ab, Düsseldorf das Bemühen um Offensive abzusprechen: „Wenn man was nach vorne machen will, dann muss man den Ball schon haben.“ Genau daran mangelte es, Fortuna hatte beim 0:5 gegen die Bayern den Ball kaum, das Spiel war aus Sicht des Gastgebers ein einziger defizitärer Zustand.

Tatsächlich setzen die Bayern Maßstäbe. In den acht Spielen haben sie acht Mal gewonnen und dabei 26 Tore geschossen — bei zwei Gegentoren. Der 300. Sieg des Trainers Jupp Heynckes war saisonübergreifend der elfte Bayern-Erfolg in Serie, der eigene Rekord von 15 Erfolgen wackelt. „Wenn wir so weiterspielen, wird es für jeden Gegner schwer, uns zu schlagen“, sagte Münchens Thomas Müller.

Wenn man den Verfolgern Frankfurt und Schalke die notwendige Konstanz für den Titelkampf abspricht, bleibt zu konstatieren: Der glaubwürdigste Verfolger Dortmund hat schon zwölf Punkte Rückstand auf die Bayern — eine Vorentscheidung? „Wir hatten uns schon seit Mittwoch vorgenommen, dass wir hier unbedingt gewinnen wollten“, sagte Heynckes. Am Tag also nach dem 4:4 im Länderspiel gegen Schweden, von dem die Bayern-Spieler keine Schäden davon getragen haben. „Unser Spiel war überragend“, fand Heynckes und war mächtig stolz.

Der FC Bayern hat alles: Der Ball zirkuliert wie die Spieler, Kreativität im Überfluss, einstudierte Angriffszüge, Abschlussstärke — aber auch ein fast perfektes Zweikampf- und Laufverhalten zeichnen die konstant stark besetzte Elf aus, in der Franck Ribéry als Sahnehäubchen gelten darf. Der Düsseldorfer Rechtsverteidiger Tobias Levels konnte das 45 Minuten aus nächster Nähe erleben. Einschreiten konnte er nicht.

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