Dortmund verschenkt Punkte: 4:4 gegen Stuttgart

Dortmund (dpa) - Tabellenführer Borussia Dortmund hat im Titelduell mit dem FC Bayern München zwei Punkte liegen gelassen. In einem völlig verrückten Bundesliga-Spiel mussten sich die Westfalen zum Auftakt des 28. Spieltags mit einem 4:4 (1:0) gegen den VfB Stuttgart zufriedengeben.

Christian Gentner entriss dem BVB mit seinem Ausgleichstor in der Nachspielzeit den Sieg. Mats Hummels (81.) und Ivan Perisic (87.) hatten den BVB nach dem 2:3-Rückstand wieder auf Kurs gebracht. Nach Toren von Vedad Ibisevic (71.) und Julian Schieber (77./79.) standen die Schwaben am Freitagabend dicht vor einer Sensation. Shinji Kagawa (33.) mit seinem zwölften Saisontor und Jakub Blaszczykowski (49.) hatten die Dortmunder vor 80 720 Zuschauern 2:0 in Führung gebracht.

Jürgen Klopps Elf lieferte in der gutklassigen Begegnung eine weitere Demonstration ihrer spielerischen Klasse. Einziges Manko bei dem Offensivfeuerwerk war die wieder mangelhafte Chancenauswertung der Dortmunder. „Wir müssten drei, vier Tore gemacht haben“, bemängelte BVB-Sportdirektor Michael Zorc zur Pause im TV-Sender Sky. Ab der 70. Minute gerieten die Dortmunder bei zunehmendem Druck der Gäste allerdings arg ins Schwimmen. Der VfB war lange Zeit vor allem mit Abwehrarbeit beschäftigt und konnte nach vorne erst spät Akzente setzen.

Die Borussen knüpften da an, wo sie vor Wochenfrist beim 6:1 in Köln aufgehört hatten. Mit schnellem, druckvollen Spiel wurde der VfB sofort in die Defensive gedrängt. Vor allem gegen Kagawa fanden die Stuttgarter kaum ein Mittel. Der Japaner zielte nach 85 Sekunden knapp daneben, wenig später verhinderte Gäste-Keeper Sven Ulreich mit einer Blitzreaktion noch Kagawas zwölften Saisontreffer (5.). Bruno Labbadias Elf gelang es zunächst noch, sich aus der Umklammerung zu lösen und selbst offensive Akzente zu setzen. Der Ex-Dortmunder Tamas Hajnal (9.) und Julian Schieber (19.), der frei vor dem Tor in Rücklage geriet, verpassten eine mögliche Stuttgarter Führung.

Verdient wäre sie nicht gewesen, denn unter der Regie von Kagawa und Ilkay Gündogan spielte sich der BVB eine hochkarätige Chance nach der anderen heraus. Pech und Unvermögen standen dem 1:0 im Wege. Erst schoss Lewandowski im Strafraum Gotoku Sakai an (16.), dann rettete Georg Niedermeier mit dem Kopf auf der Linie, nachdem der Pole Ulreich schon umkurvt hatte (21.), schließlich drosch Kevin Großkreutz den Ball an die Querlatte (24.). Doch als Sebastian Kehl, der für Sven Bender in die Dortmunder Elf gerückt war, den Ball per Kopf Kagawa vorlegte, waren Ulreich und seine Vorderleute gegen den Schuss des Japaners aus kurzer Distanz machtlos.

Das Offensivspektakel der Hausherren setzte sich zu Beginn der zweiten Spielhälfte fort. In der 48. Minute stand der Pfosten beim Schuss von Lukasz Piszczek dem 2:0 im Weg, doch 60 Sekunden später ging es wieder zu schnell für den VfB: Hummels' Diagonalpass verwertete Blaszczykowski. Der Pfostenschuss von William Kvist (63.) sorgte dann für eine Schrecksekunde bei den Gastgebern, die sich nun die eine oder andere Nachlässigkeit in der Defensivarbeit leisteten und den Gegner damit förmlich einluden. Nach dem Anschlusstreffer von Ibisevic, der eine Vorlage von Niedermeier nutzte, geriet der Meister mächtig ins Wanken, ehe sich in der Schlussphase die Ereignisse überschlugen.

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