FCK feiert Rettung - Kuntz: Schöner Tag

Kaiserslautern (dpa) - Die Fans des 1. FC Kaiserslautern winkten den Kiez-Kickern vom FC St. Pauli zum gefühlten Bundesliga-Abschied mit weißen Taschentüchern zu, danach zelebrierten sie für ihr eigenes Team eine rauschende Nicht-Abstiegsparty.

Nach dem 2:0 (1:0) im Duell der Aufsteiger feierten die „Roten Teufel“ ausgelassen das Erreichen der 40-Punkte-Marke, die in der Liga-Geschichte bislang immer zum Klassenverbleib reichte. Sechs Zähler beträgt das Polster zu Eintracht Frankfurt auf dem Relegationsplatz, zudem haben die Pfälzer die deutlich bessere Tordifferenz.

„Für mich ist es unglaublich, was hier passiert ist. Das ist einer der drei schönsten Tage in meiner Amtszeit - neben dem Aufstieg im Vorjahr und dem vermiedenen Zweitliga-Abstieg im Jahr davor. Kaiserslautern ist wieder zurück in der Bundesliga. Wir haben uns in dieser Saison als Club wieder sehr viel Achtung erarbeitet. Das erfüllt mich mit Stolz“, sagte FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz.

Für die Pfälzer ist das Überleben in der Bundesliga auch finanziell enorm wichtig, um sich nach vielen turbulenten Jahren zu Beginn des Milleniums weiter zu konsolidieren. „Wir lassen das jetzt erst einmal sacken, dann setzen wir uns zusammen und überlegen, wie wir die nächsten Schritte weitergehen wollen. Mal schauen, welche Mannschaft wir dem Coach für die nächste Saison zusammenstellen können“, sagte Kuntz.

Trotz eines rigiden Sparkurses in der vergangenen Jahren hat der Verein ein paar Euro zur Seite gelegt, um auf dem Transfermarkt aktiv werden zu können. „Es ist nicht so, dass wir hier das Geld verpulvern. Und wenn man spart, hat man auch was übrig, um zu investieren“, verkündete Kuntz mit einem verschmitzen Lächeln im Gesicht.

Fest steht, dass die Lauterer nach dem feststehenden Wechsel von Srdjan Lakic zum VfL Wolfsburg einen neuen Torjäger brauchen. „Wir haben die gesamte Saison alles gegeben und Großes geschafft, da ist es auch erlaubt, etwas zu feiern“, sagte der Kroate.

Lediglich Trainer Marco Kurz war für eine spontane Party zu müde. „Dieses Spiel hat viele Nerven gekostet“, räumte er nach dem schwer erkämpften Sieg durch die Tore von Christian Tiffert (29.) und Mathias Abel (69.)ein.

Auch wenn der Klassenverbleib vorerst „nur“ zu 99,9 Prozent feststeht, lobte Kurz sein Team für eine tolle Saison. „40 Punkte zwei Spieltage vor Saisonende - damit sind wir als Aufsteiger richtig gut unterwegs. Das hat uns keiner zugetraut“, sagte der „Vater des Erfolges“.

Kuntz stellte dem Coach schon vor Saisonende ein glänzendes Zeugnis aus. „Mir klopfen immer mehr Leute auf die Schulter, dass ich Marco Kurz damals geholt habe. Wir haben eine Philosophie gehabt, was für einen Trainer wir haben wollten. Schön, dass es so passt“, sagte Kuntz.

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