Felix Magaths wortloser Wutausbruch in Wolfsburg

Der eigenwillige Trainer spricht mit seinen Spielern nach Niederlagen nur widerwillig. Bisweilen auch gar nicht.

Düsseldorf. Felix Magath ist ein stolzer Mensch. Und stolze Menschen reagieren beleidigt, wenn die Schutzbefohlenen nicht das tun, was man von ihnen verlangt.

Die 0:2-Niederlage beim FC Augsburg hat den hochdotierten Trainer des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg derart auf die Palme gebracht, dass der Trainer jede Kommunikation mit seinen Profis einstellte. Funkstille statt Feedback. Magath überließ das Reden auf dem Trainingsplatz seinen Assistenten und den Spielern.

Keine Nachbesprechung der Niederlage, Magath ließ die Kicker wortlos zurück. Sein Lehrmeister Ernst Happel machte das zu Lebzeiten beim Hamburger SV auch so. Tagelang kein einziges Wort, bis es den Spielern an die Nerven ging.

Am Samstag spielt der selbst ernannte Europapokal-aspirant, der drei der vergangenen fünf Spiele verlor, gegen Bayern-Bezwinger FSV Mainz 05. Vor der Winterpause heißen die beiden verbleibenden Gegner Werder Bremen und VfB Stuttgart. Kapitän Christian Träsch hatte mindestens sechs Punkte aus den restlichen Spielen gefordert.

Das brachte Donnerstag auch den ebenso selbstbewussten wie eigenwilligen Magath offensichtlich zum Umdenken. „Ich gehe davon aus, dass ich meine Mannschaft auf Mainz einstelle“, sagte er, ließ aber, immer noch schlecht gelaunt, durchblicken, nur das Nötigste mit seiner Mannschaft bereden zu wollen und drohte seinen Spielern mit personellen Konsequenzen.

„Wir haben noch zwei Trainingseinheiten. Ich weiß nicht genau, wie viel ich da rede, aber ich werde genau beobachten und dann Entscheidungen treffen, wer spielt“, sagte Magath.

Für den VfL ist ein Sieg fast schon Pflicht, um die verkorkste Vorrunde halbwegs zu retten. Sportpsychologen bezeichnen Magaths Reaktion als „sportlich wenig konstruktiv, aber menschlich verständlich“.

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