Fürth oder Augsburg - wer erhält sich die Hoffnung?

Fürth (dpa) - Seit Monaten haben Greuther Fürth und der FC Augsburg nichts als Niederlagen in der Fußball-Bundesliga kassiert. Ein Rückschlag jagte verlässlich den nächsten - „und irgendwann verlierst du natürlich einfach das Selbstvertrauen“, sagt Fürths Coach Mike Büskens.

Am letzten Hinrundenspieltag treffen die abgeschlagenen Schlusslichter nun aufeinander, nur der Sieger erhält sich über die Winterpause halbwegs berechtigte Hoffnungen auf den Klassenverbleib.

Im Vorfeld scheint es fast, als sei der Begriff Kellerduell allein für Partien wie das bayerische Derby am Samstag erfunden worden. Aufsteiger Fürth und Vorjahres-Neuling Augsburg repräsentieren die pure Harmlosigkeit, haben erst zehn bzw. elf Tore erzielt und nur je acht Punkte geholt. Das schwächste Heimteam aus Fürth duelliert sich nun mit der schlechtesten Auswärtsmannschaft.

Bei schon jetzt zehn Zählern Rückstand auf einen Nichtabstiegsrang wirken die Durchhalteparolen auf beiden Seiten wie Stilmittel einer Satire. „Wenn uns nun kaum einer noch den Klassenerhalt zutraut, schweißt uns das noch mal enger zusammen“, sagt Büskens. Und er betont: „Wir werden bis zum letzten Atemzug alles für den Klassenerhalt geben.“

Einzig 1899 Hoffenheim, derzeit auf dem Relegationsrang, dürfte für Fürth und Augsburg zum Winter noch in Reichweite bleiben. Der Vier-Punkte-Rückstand auf die Kraichgauer ist halbwegs überschaubar, zudem ist nicht zwingend von einem Hoffenheimer Erfolgserlebnis am Sonntag daheim gegen Doublesieger Borussia Dortmund auszugehen.

„Es geht zwar nicht um Leben und Tod, aber es geht um sehr viel“, unterstrich FCA-Coach Markus Weinzierl. Der Ernst der Lage sei für jeden bei einem bloßen Blick auf die Tabelle zu erkennen. „Beide Mannschaften waren immer knapp dran, sind nie abgeschossen worden - aber es hat eben jeweils nur einmal zum Sieg gereicht.“

Verliert Weinzierl und setzt es dann auch am Dienstag im Pokal gegen den FC Bayern die erwartete Pleite, dürfte er seinen Job los sein. Seit Wochen wird über eine Ablösung des Trainers spekuliert, die bisher wohl auch mangels guter Alternativen nicht vollzogen wurde.

Was Weinzierl bisher auch zugutekam: Fast nie konnte man seinem Team mangelnden Einsatz vorhalten. Trotzdem setzte es analog zu Fürth schon zehn Saisonpleiten. Manager Jürgen Rollmann glaubt an den „Mut unserer Mannschaft“ - wenngleich die Sorgenliste nicht kleiner wird. Neben den Langzeitverletzten fehlen in Fürth auch Stephan Hain (Meniskusprobleme), Aristide Bancé (Rückenprobleme), Marcel de Jong (Rippenprellung) und Sebastian Langkamp (muskuläre Probleme).

Büskens muss im letzten Spiel des Jahres auf seine gesperrten Stammkräfte Thomas Kleine und Sercan Sararer verzichten. „Das Spiel mit seiner Bedeutung darf nicht dazu führen, dass uns das ängstigt“, meinte er - und darf sich womöglich schon auf die erste Verstärkung für das Jahr 2013 freuen: Der serbische Stoßstürmer Nikola Djurdjic soll kommen, beim angepeilten Transfer seien lediglich noch „abschließende Formalitäten“ zu klären, hieß es. Der 26-Jährige steht momentan beim schwedischen Verein Helsingborgs IF unter Vertrag, ist derzeit aber noch an FK Haugesund (Norwegen) ausgeliehen.

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