Heldt betont Wertschätzung für Stevens

Montpellier (dpa) - Ob Horst Heldt die anstehenden Weihnachtstage so richtig genießen kann? In den kommenden Wochen und Monaten steht dem Sportvorstand des FC Schalke 04 eine arbeitsreiche Zeit bevor.

Die Verträge von sechs Profis laufen zum Ende dieser Saison aus. Darunter sind schwierige Baustellen. Oben auf der Agenda stehen die Kontrakte von Klaas-Jan Huntelaar und Lewis Holtby. Auch die Zukunft von Trainer Huub Stevens ist ungeklärt. Wenn nicht alles täuscht, stehen beim leitenden Angestellten die Zeichen eher auf Trennung.

Manager Heldt bemühte sich vor dem Champions-League-Spiel in Montpellier redlich, keine Tendenz erkennen zu lassen. Trotz der eher dürftigen Bundesliga-Ergebnisse und zunehmender „Rückfälle in Knurrer-Zeiten“ betonte Heldt seine „große Wertschätzung“ für den Trainer. Stevens habe den Club in der nach dem Abgang von Ralf Rangnick schwierigen Lage übernommen und großartige Arbeit mit der Mannschaft und für den Verein geleistet. „Huub ist für mich ein absolut verlässlicher Partner, den ich sehr schätze“, sagte Heldt.

Ob der Schalker Jahrhunderttrainer“ auch in der nächsten Saison die Geschicke der Königsblauen lenken wird, ließ Heldt offen. „Wir werden uns irgendwann zusammensetzen und alles in Ruhe besprechen. Da wir uns noch nicht unterhalten haben, kann ich dazu auch nichts sagen. Ich weiß auch noch nicht, was Huub vorhat. Aber ich kann schlecht sagen, dass er noch zehn Jahre Trainer auf Schalke ist.“

Längst wird spekuliert, wer Stevens folgen könnte. Sport1-Experte Thomas Helmer brachte den Ex-Schalker und Fürther Trainer Mike Büskens ins Gespräch. Eine naheliegende Spur, die aber ebenso in die Sackgasse führen könnte wie die zu Markus Babbel. Der wäre nach dem Rauswurf in Hoffenheim frei. Zu seiner Freundschaft zu Babbel machte Heldt nie einen Hehl. Daraus zu schließen, dass er ihn als Coach haben will, wäre aber zu schlicht. „Ich werde ich Markus anrufen, um zu erfahren, wie es ihm geht. Das gehört sich so für einen Freund.“

Sicher ist, dass Christoph Metzelder seinen Dienst nach drei Jahren quittiert. Der nur sporadisch eingesetzte 32-Jährige stellte schon klar, dass sich die Wege trennen. „Es ist nachvollziehbar, dass Schalke auf jüngere Spieler setzt“, so Metzelder, der womöglich seine Karriere ganz beenden und sich anderen Aufgaben widmen wird. Stürmer Ciprian Marica hat beim Revierclub keine Zukunft mehr.

Bleiben Huntelaar, Holtby, Christoph Moritz und Ibrahim Afellay. Dass es Heldt gelingt, den Stürmer vom FC Barcelona zu halten, ist nicht völlig ausgeschlossen. Einerseits postet Afellay Videos in sozialen Netzwerken, die seine Nähe zu Barca unterstreichen. Andererseits schloss der Niederländer einen Verbleib nicht aus: „Nach dieser Saison habe ich noch zwei Jahre einen Vertrag in Barcelona. Ich fühle mich aber sehr wohl auf Schalke und genieße die Zeit in der Bundesliga. Was dann passiert, werden wir sehen“, sagte er in einem Interview der „Sport Bild“. „Wenn wir eine Chance haben, nur über die emotionale Schiene mit unseren Fans“, meinte Heldt. Auch wenn die festgeschriebene Ablöse von 100 Millionen Euro eine Fantasie-Summe ist, wäre wohl nur eine Verlängerung des Leihgeschäfts denkbar.

Für Moritz gibt es Interessenten. Da er als „Sechser“ auf Schalke hochkarätige Konkurrenz hat, geht es vor allem um seine sportliche Perspektive. In Sachen Holtby gibt es bald Klarheit. Die Vorliebe des Halb-Engländers für die Premier League ist bekannt, doch noch einige Jahre im Revier würden der Entwicklung des hoch veranlagten Spielmachers mit einigen Leistungsschwankungen sicher gut tun. Heldt: „Da fällt noch vor Ende der Hinrunde eine Entscheidung.“

Und Hunterlaar? Keiner weiß so recht, was der Torjäger vorhat. Der 29-Jährige steht vor seinem letzten großen Vertrag. Klar, dass er lange überlegt und den Markt sondiert. Seit Monaten verzögern sich die Gespräche mit dem „Hunter“. Aber an einen Endlospoker wie mit Jefferson Farfan glaubt Heldt nicht: „Wir sprechen im Dezember oder im Januar. Dann wird eine Entscheidung getroffen.“ So oder so.

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