Hoffenheims Compper wehrt sich gegen Böse-Junge-Rolle

Zuzenhausen (dpa) - Abwehrspieler Marvin Compper wehrt sich dagegen, bei der TSG 1899 Hoffenheim als Drückeberger abgestempelt zu werden.

„Es geht nicht darum, dass ich nicht den Konkurrenzkampf annehmen würde - ich bin keiner, der davor wegrennt“, sagte der zu den Amateuren verbannte Bundesliga-Profi der „Rhein-Neckar-Zeitung“. „Es ist völliger Blödsinn zu behaupten, ich hätte keinen Bock auf Abstiegskampf.“

Comppers Fall hatte nicht nur im Kraichgau für Aufsehen gesorgt. Der Innenverteidiger war am Dienstag überraschend aus dem Kader geworfen worden, was Manager Andreas Müller mit heftigen Vorwürfen gegen den Hoffenheimer Bundesliga-Rekordspieler (140 Begegnungen) erklärt hatte: „Marvin hat uns in mehreren Gesprächen mitgeteilt, dass er sich mit der schweren Aufgabe hier in Hoffenheim nicht identifizieren und für den Kampf um den Klassenerhalt nicht mehr motivieren kann.“

Der neue Trainer Marco Kurz bestätigte in mehreren Medien, dass Comppers Aussagen so gefallen sind. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, meinte er. Der 27-jährige Compper, der seit dem Aufstieg 2008 für die TSG spielt, schwächte die Version nun ab. „Wegen eines möglichen Wechsels im Winter und der Aussicht, unter diesem Trainer auch in den nächsten Monaten nicht zu spielen, fällt es mir schwer, mich nur auf die Aufgabe Abstiegskampf zu fokussieren.“

Kurz habe ihm zu verstehen gegeben, dass er nicht mehr dessen primäre Option in der Innenverteidigung sei. In der verkorksten Hinrunde war Compper Stammspieler und stellvertretender Kapitän, hatte allerdings auch seinen Anteil daran, dass die Hoffenheimer die schlechteste Abwehr der Liga stellten.

Comppers Vertrag läuft zum Saisonende aus. Er hatte in der Winterpause um Freigabe gebeten und ist beim AC Florenz im Gespräch. „Ich lasse mich nicht in die Böse-Junge-Rolle drängen. Ich bin fünf Jahre hier in Hoffenheim, der Verein ist mir alles andere als egal“, sagte er. Der Tabellen-16. hat für ihn den Argentinier David Abraham vom FC Getafe verpflichtet, der möglicherweise schon am Samstag in der Partie bei Eintracht Frankfurt aufläuft.

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