„Hunter“ sagt Gomez Kampf um Torjägerkrone an

Gelsenkirchen (dpa) - Die 84. Bundesliga-Partie zwischen dem FC Bayern und Schalke ist auch das Duell der besten Torjäger. Klaas-Jan Huntelaar will Bayerns Star Mario Gomez die Stürmerkrone streitig machen.

Beide trafen schon 18 Mal. Doch während Gomez schwächelt, ist der „Hunter“ in Topform.

In der vorigen Saison war die Torjäger-Hierarchie in der Bundesliga eindeutig. Mit 28 Treffern dominierte Bayern-Stürmer Gomez und sicherte sich unangefochten die Krone des besten Angreifers. Schalkes damals neu verpflichteter Angreifer Huntelaar brachte es gerade einmal auch acht Saisontore und landete in der Liste abgeschlagen auf Platz 25, was den ehrgeizigen Niederländer ziemlich fuchste. Doch in dieser Spielzeit wittert der „Hunter“ (Jäger) seine Chance. Dank seines Doppelpacks beim 4:0 gegen Wolfsburg liegt der 28-Jährige mit 18 Treffern gleichauf mit Gomez an der Spitze.

Am Sonntag kommt es in der Münchner Allianz Arena zum direkten Duell. Und Huntelaar heizt vor dem brisanten „Gipfel“ den Zweikampf der Teams und Torjäger an. „Ich freue mich natürlich, dass ich ganz oben in der Torjägerliste stehe. Ich will Gomez überholen“, tönte der Stürmer in der „Bild“-Zeitung.

Mittlerweile ist Huntelaar im Revier richtig angekommen, fühlt sich pudelwohl. Nach dem Wolfsburg-Spiel kletterte der Fußball-Profi auf die Nordkurventribüne und feierte lautstark singend mit den Fans den spektakulären Triumph über Ex-Trainer Felix Magath, der ihn im Sommer 2010 für die Vereinsrekordablöse von 14 Millionen Euro vom AC Mailand in den „Pott“ gelotst hatte.

Für Huntelaar war Schalke ein Neuanfang nach wenig erfolgreichen Zeiten bei Real Madrid und Mailand, wo er die Erwartungen anders als im niederländischen Nationalteam nicht erfüllte. Für die Elftal traf er in 49 Länderspielen 30 Mal ins Schwarze. Und in dieser Saison explodierte der für viele Experten „beste Strafraumstürmer der Welt“ regelrecht. Insgesamt 30 Pflichtspieltore erzielte er in 33 Einsätzen für die Stevens-Elf. Neben den 18 Ligatreffern gelangen Huntelaar fünf Tore im DFB-Pokal und bis zum Rückspiel gegen Viktoria Pilsen schon sieben in der Europa League. Nur beim blamablen 0:3 der Holländer Mitte November 2011 gegen die DFB-Elf ging er leer aus.

„Klar will ich noch mehr treffen als Gomez“, betonte Huntelaar vor dem Duell in München. Dabei sind ihm die Siege seines Clubs wichtiger als die eigene Quote. Aber: Wenn er sein Torkonto aufstocke, profitiere auch das Team, sagte er. „Es wäre natürlich für die Mannschaft gut, wenn ich gegen die Bayern treffen würde.“ Konkurrent Gomez, der in seinen letzten 30 Spielen für Land und Club 28 Mal traf, gehen Teamerfolg und Titel ebenfalls über alles. Eine Marke habe er sich nicht gesetzt. „Am Ende des Tages bringt es dir nichts, wenn du viele Tore schießt und nicht Meister wirst“, so Gomez.

Am Sonntag also kommt es zum brisanten Showdown zwischen dem Tabellen-Dritten FC Bayern (45 Punkte/49 Tore) und Verfolger Schalke (44/50). Die beiden besten Offensivreihen gehen aufeinander los. Doch während die königsblaue Tormaschine zuletzt auf Hochtouren lief, wurde der Bayern-Motor abgewürgt. Nach dem 0:0 in Freiburg und dem bitteren 0:1 beim FC in Basel im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League herrscht in München „Alarmstufe Rot“.

Eigentlich die besten Voraussetzungen für Schalke, den angeknockten Bayern den nächsten Niederschlag zu verpassen und am Rivalen vorbeizuziehen. Allerdings kennt auch Huntelaar das Sprichwort vom angeschlagenen Boxer, der besonders gefährlich ist. Daher stellte er nur nüchtern fest: „Die Bayern haben ein Heimspiel und sind deshalb gegen uns Favorit.“

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