Keine Punkte für Augsburg - Weinzierl gefasst

Stuttgart (dpa) - Rein äußerlich erträgt Markus Weinzierl seine Schicksalstage standhaft. Auch nach der schmerzhaften Niederlage im Schwaben-Derby gegen den VfB Stuttgart am Mittwoch wirkte der Trainer des FC Augsburg gewohnt geradlinig.

„Es ist bitter und deprimierend, dass wir wieder mit leeren Händen da stehen“, sagte der 37-Jährige. „Ich wünsche meiner Mannschaft endlich das Erfolgserlebnis, das sie braucht.“ Dann schob Weinzierl hinterher: „Wir wehren uns mit allem, was wir haben.“

Viel ist das zum Bedauern der Augsburger Fans derzeit nicht. Woche für Woche mühen sich die Bayern nach Kräften. Das Ergebnis dieser Endlosschleife des Misserfolgs liest sich aber ernüchternd: Magere sieben Punkte hat der FCA nach 14 Spieltagen auf seinem Konto, seit sieben Partien wartet das Schlusslicht der Fußball-Bundesliga auf den ersehnten zweiten Saisonerfolg.

Weinzierl hangelt sich seit Tagen von Jobgarantie zu Jobgarantie. Die jüngste erhielt er von Manager Jürgen Rollmann kurz nach dem 1:2 (1:1) in der Mercedes-Benz-Arena. „Ich gehe mit ihm auch ins Spiel gegen Freiburg“, kündigte der frühere Bundesligatorwart an und gestand angesichts der Diskussionen um Weinzierl: „Wundertrainer sitzen nicht auf Bäumen, die man runterpflücken kann.“

Arbeiten, arbeiten, arbeiten - so lautet das Motto von Weinzierl. Auf die Fragen nach seiner Person antwortet er stets verbindlich: „Ich konzentriere mich auf meine Aufgabe.“ Dazu zählt nach der neunten Bundesliganiederlage die Aufarbeitung des VfB-Spiels. „Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit den Kopf wieder hochgenommen“, analysierte er. „Ich hoffe, dass wir die Kleinigkeiten künftig für uns entscheiden.“

Tatsächlich hatte sich der FCA in der zweiten Hälfte stärker als in den ersten 45 Minuten präsentiert - was angesichts der harmlosen Darbietung allerdings auch nicht sonderlich schwer war. Die Führung der ebenfalls unter Niveau spielenden Stuttgarter durch den früheren Augsburger Ibrahima Traoré (11. Minute) glich Ja-Cheol Koo (44.) unmittelbar vor dem Pausenpfiff aus.

Den wacker anrennenden Gästen versetzte schließlich Dauertorjäger Vedad Ibisevic (69.) mit seinem 14. Pflichtspieltreffer dieser Saison den Knockout. „Augsburg war von zwei schwachen Mannschaften heute die etwas schwächere“, fasste Stuttgarts Christian Gentner die 90 Minuten treffend zusammen.

„Wir wurden für unseren Aufwand mal wieder nicht belohnt“, meinte Weinzierl. „In der momentanen Phase strotzen wir nicht vor Selbstvertrauen.“ Rollmann machte ein wichtiges Kriterium aus, das für eine intakte Augsburger Mannschaft spreche: „Die Spieler haben sich zu keinem Zeitpunkt hängen lassen.“

Dass sich die Gäste trotz der in dieser Saison meist selbst verursachten zahlreichen Nackenschläge immer wieder aufrappeln, bewertet auch Mittelfeldspieler Andreas Ottl hoch. „Wie die Mannschaft zurückkommt, das stimmt mich zuversichtlich“, sagte der frühere Bayern-Profi. Weinzierl sieht das sicher genauso.

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