Liebe Bayern-Grüße an Dortmund - Gomez als Super-Joker

Augsburg (dpa) - Frohe Weihnachten - beim FC Bayern war ausnahmsweise schon am 2. Advent Bescherung. Zum schmucklosen 2:0 (1:0) beim abstiegsverdächtigen FC Augsburg bekamen die Münchner Alleinunterhalter im Bundesliga-Titelkampf auch noch die Niederlagen von Dortmund und Schalke geschenkt.

Frohgelaunt konnte Thomas Müller anschließend den BVB aufziehen: „Ich würde jetzt als Dortmunder Spieler mit 14 Punkten Rückstand nicht mehr von der Meisterschaft reden. Leverkusen ist jetzt unser Hauptkonkurrent.“

Das Ende der schwarz-gelben Regentschaft in Fußball-Deutschland ist seit Samstag endgültig eingeläutet. Aufhalten könne aber auch Bayer die Bayern nicht, wie Mario Gomez selbstbewusst verkündete. „Nur wir selbst können uns stoppen, wenn wir anfangen, Larifari zu machen“, erklärte der Torjäger, der nach seiner langen Verletzung plötzlich ungeahnte Joker-Qualitäten beweist und nur 106 Sekunden nach seiner Einwechslung das ungleiche Duell vor 30 660 Zuschauern mit einem krachenden Linksschuss entschied (62. Minute). Sein erstes Saisontor hatte Gomez gegen Hannover nach nur 26 Sekunden erzielt.

Kurz vor der Pause hatte Müller einen Elfmeter verwandelt (40.), nachdem Gibril Sankoh ein Zuspiel von Toni Kroos mit der Hand verhindert hatte. „Im Moment schieße ich gerne Elfmeter“, scherzte Müller, der jetzt zwei in der Liga und einen in der Champions League verwandelt hat. Tor Müller, Tor Gomez, mehr mussten die Münchner Auswärts-Giganten nicht tun, um ihre Saisonbilanz in fremden Stadion auf sieben Siege, ein Unentschieden und 20:1 Tore zu schrauben.

Mit einem Auswärts-Gegentor in der Hinrunde stellten die Bayern einen weiteren Liga-Rekord auf. Die bisherige Bestmarke des VfB Stuttgart aus der Saison 2003/04 stand bei zwei Gegentreffern. Dabei musste Trainer Jupp Heynckes in Augsburg gerade die Defensivarbeit rügen: „Mit unserem Umschaltspiel nach hinten hat es gehapert.“ Aber der Gegner bestrafte die Nachlässigkeiten nicht, FCA-Manager Jürgen Rollmann beklagte erneut die „mangelhafte Abschluss-Qualität“.

Einen Gomez hat Augsburg eben nicht. Der Nationalstürmer hat nach seiner langen Verletzungspause schon wieder drei Treffer in sechs Pflichtspielen erzielt. „Mein Anspruch ist, dass ich treffe, wenn ich reinkomme“, erklärte der 27-Jährige, der seinen Status als Stürmer Nummer 1 beim Rekordmeister schon wieder innehat. Mit Gomez scheinen die Bayern unaufhaltsam. „Wir dürfen uns nur nicht einlullen lassen von dem großen Vorsprung, den wir haben“, mahnte Kollege Müller.

Frohgelaunt konnten die Münchner Stars am Sonntag zu den Weihnachtsfeiern bei den Bayern-Fanclubs ausschwärmen. Beim FC Augsburg dagegen brennt der Baum. Trainer Markus Weinzierl muss weiter um seinen Job bangen, in einer Woche darf der Liga-Neuling beim punktgleichen Tabellenletzten Greuther Fürth nicht verlieren.

„Das wird ein Kampfspiel um den Abstieg. Für Fürth wird es um Leben und Tod gehen und für uns genauso“, sagte Torhüter Mohamed Amsif drastisch. Weinzierl klammert sich im Abstiegskampf bei zehn Punkten Rückstand auf den rettenden 15. Platz längst an Hoffenheim als letzten Strohhalm: „Es ist klar, dass wir in Fürth gewinnen müssen, um an Hoffenheim dran zu bleiben. Der Relegationsplatz ist auch ein Weg, um in der Liga zu bleiben.“

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