Netzer kritisiert HSV-Zweckoptimismus

Hamburg (dpa) - Günter Netzer sorgt sich um den Hamburger SV und hält die von den Verantwortlichen verbreitete Zuversicht beim in akuter Abstiegsgefahr steckenden Fußball-Bundesligisten für verkehrt.

„Mit Sportdirektor Frank Arnesen und Trainer Thorsten Fink hat der HSV zwei absolute Optimisten in der sportlichen Führung. Mir geht der von ihnen verbreitete Optimismus allerdings ab und an zu weit“, schrieb der ehemalige HSV-Manager in seiner Kolumne für die „Bild am Sonntag“. Er hält es „geradezu für absurd und fahrlässig, wenn man den jetzigen Tabellenplatz positiv verkauft“, sagte Netzer über das auf Relegationsplatz 16 abgerutschte Bundesliga-Gründungsmitglied.

Natürlich sei der HSV personell viel besser aufgestellt als alle anderen Clubs im Abstiegskampf und müsste eigentlich höhere Ziele verfolgen. „Doch die Vereine, mit denen der HSV jetzt um die Klasse kämpft, haben einen Vorteil: Sie haben sich von Anfang an darauf eingestellt, nur um den Klassenerhalt zu kämpfen.“ Die prekäre sportliche Lage sei nicht allein mit Schönreden und Durchhalteparolen zu bewältigen. „Es ist gefährlich, wenn dieses unterschwellige Denken Einzug hält in die Mannschaft, dass man zu gut sei für den Abstieg. Das hat viele Teams schon absteigen lassen“, warnte Netzer.

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