Packender Mehrkampf um Europa-Plätze

Stuttgart (dpa) - Der FC Bayern ist enteilt, doch hinter dem Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga ist ein packender Mehrkampf um die Europapokal-Plätze entbrannt.

Packender Mehrkampf um Europa-Plätze
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Während die Überraschungself aus Augsburg mit dem 0:2 in Hannover auf Rang sechs hinter die wiedererstarkten Schalker abrutschte, wird der VfL Wolfsburg nach dem 2:2 in Dortmund als Zweiter in die Winterpause gehen.

Auch die vier Punkte hinter dem VfL liegenden Teams von Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen festigten am vorletzten Spieltag des Jahres ihre gute Position im Kampf um die Champions-League-Ränge. Selbst der Neunte Eintracht Frankfurt, dessen Fans sich am 4:4 gegen Hertha BSC und Torjäger Alex Meier berauschten, steht nur fünf Punkte hinter Rang vier. Lediglich die kriselnden Dortmunder sind beim Kampf um Europa außen vor.

„Wenn wir am Samstag noch gegen den Hamburger SV gewinnen, sind wir im Soll“, sagte Schalkes Torwart Ralf Fährmann nach dem 2:1 bei Aufsteiger SC Paderborn, mit dem der Tabellenfünfte die Scharte vom 1:2 gegen Köln auswetzte. Die von einem Trainerwechsel, vielen Ausfällen und anderen Turbulenzen geprägte Vorrunde könnte für die Königsblauen damit noch zu einem versöhnlichen Ende kommen, auch wenn die Elf von Roberto Di Matteo auf dem Zahnfleisch daherkommt. „Wir kriechen auf den letzten Prozenten. Die vielen Verletzten und Englischen Wochen haben uns ausgepowert“, sagte Fährmann.

Sehr viel mehr Kraftreserven haben wohl auch die Leverkusener nicht, doch bei den Rheinländern stand erst einmal das Siegtor von Stefan Kießling zum 1:0 in Hoffenheim im Mittelpunkt. Diesmal traf der 30-Jährige regulär - und nicht wie beim Phantomtor vor 14 Monaten durch ein Loch im Hoffenheimer Netz. Kießling forderte nun auch „drei Punkte gegen Frankfurt“. Sie würden den Werksclub, der wie Schalke im Achtelfinale der Champions League steht, in Schlagdistanz zu Wolfsburg halten.

Aber auch in Mönchengladbach wird das Selbstvertrauen nach dem klaren 4:1 gegen den Tabellenletzten Werder Bremen immer größer. Kurz vor Weihnachten kann die Borussia damit mehr denn je von der ersten Teilnahme an der 1992 eingeführten Champions League träumen.

„Wenn wir das Spiel in Augsburg gewinnen, wird jeder sagen, dass wir eine gute Vorrunde gespielt haben“, sagte Nationalstürmer Max Kruse, der mit seinem Linksschuss zum 1:0 nicht nur seine mehr als zehnstündige Torflaute beendete, sondern auch die Treffer von Oscar Wendt und Christoph Kramer vorbereitete.

Wolfsburg jubelte nach dem späten Ausgleichstor durch Abwehrchef Naldo zum 2:2 in Dortmund über die beste Halbzeit-Platzierung seiner Bundesliga-Geschichte, auch wenn die Niedersachsen durch das 2:0 der Bayern über den SC Freiburg zwei weitere Punkte auf den Rekordmeister verloren. „An den Gesichtern unserer Spieler sieht man, dass auch ein Sieg in Dortmund möglich gewesen wäre“, haderte Manager Klaus Allofs nach dem intensiven Duell ein wenig. „Eine noch größere Kaltschnäuzigkeit würde uns helfen.“ Gelingt das am Samstag gegen Köln, kann der VfL eine Schleife um seine Hinrunden-Bilanz binden.

Auch Primus FC Bayern freut sich, während Erzrivale Dortmund auf Rang 16 dümpelt, auf die Ferien. Der Spitzenreiter will davor noch Mainz schlagen. „Wichtig wird sein, dass wir uns belohnen in Mainz, dass wir das letzte Spiel vor Weihnachten gewinnen“, sagte Nationaltorhüter Manuel Neuer vor dem Münchner Jahresabschluss am Freitag. Die Bayern mögen längst enteilt sein, weniger siegeshungrig sind sie deshalb nicht.

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