Pfiffe auf Schalke: „Klar, dass wir nicht durch die Liga fliegen“

Das Publikum im Revier reagiert mit Pfiffen auf das 1:1 gegen den FSV Mainz 05.

Gelsenkirchen. Es war eine Enttäuschung, die eine aufrüttelnde Wirkung haben sollte. Nach dem 1:1 des FC Schalke 04 gegen Mainz 05 hatte Schalkes Manager Horst Heldt zwar auch eine schwache erste Hälfte eingeräumt und eine Leistungssteigerung im zweiten Durchgang gesehen. Aber viel mehr als den „kleinen Dämpfer“ im Kampf um die Bundesligaspitze hatte Heldt Grundsätzlicheres gestört. „Ich hatte das Gefühl, die Mehrheit des Publikums war sehr nervös und hat schon sehr früh Unmut geäußert“, sagte Heldt. „Aber wir haben eine junge Mannschaft, die Unterstützung braucht.“

Zuletzt fünf Bundesligaerfolge in Serie hatten die Erwartungshaltung von Publikum, aber auch von der Schalker Mannschaft deutlich in die Höhe getrieben. Und die Aussicht auf einen Erfolg gegen Mainz und damit die Verdichtung des Titeltraums hatte alle Beteiligten in eine kuriose Stimmung versetzt. Das Publikum nahm die Verkrampfung der Spieler enttäuscht zur Kenntnis. Und die Spieler verkrampften dadurch umso mehr.

„Es war doch klar, dass wir nicht durch die Liga fliegen werden. Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht in eine gefährliche Position manövrieren“, sagte Heldt. Die Verantwortlichen sind bemüht, Realismus und Understatement in die Diskussionen um die jüngsten sportlichen Erfolge zu bringen.

Doch die Schalker Emotionen machen ihnen die Aufgabe nicht gerade leichter. Mohamed Zidan, in seinem ersten Spiel Spiel für die Mainzer nach seiner Rückkehr von Borussia Dortmund, hatte seine Mannschaft (15.) verdient in Führung gebracht. Doch wie so oft in dieser Spielzeit konnte sich die Mannschaft von Trainer Huub Stevens zu einer bemerkenswerten Aufholjagd motivieren. 14 Punkte haben die Schalker mittlerweile nach Rückständen geholt, ein Zeichen für den intakten Teamgeist. Chinedu Obasi (59.) gelang mit seinem ersten Treffer im dritten Spiel für seine neue Mannschaft der Ausgleich. Noch am vergangenen Freitag hatte Zidan mit seinen ehemaligen Dortmunder Teamkollegen Patrick Owomoyela und Sebastian Kehl telefoniert und ihnen ein Tor gegen Schalke versprochen. „Ich habe das Tor auch für den BVB geschossen, damit sie einen Vorsprung im Kampf um die Meisterschaft behalten“, sagte Zidan.

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