Präsident glaubt auch an Labbadia-Verbleib

Belek (dpa) - Der VfB Stuttgart schuftet im Trainingslager in der Türkei auf allen Ebenen. Die Mannschaft schwitzt bis zu dreimal am Tag auf dem Sportgelände des vielleicht edelsten Hotels von Belek.

Und die sportliche Leitung bindet derweil einen Spieler nach dem anderen langfristig an den Verein.

Auch Verteidiger Georg Niedermeier war an der Reihe. Er bleibt bis mindestens 2016 und verlängerte damit genauso seinen Kontrakt, wie es an den Tagen zuvor schon Christian Gentner und Tamas Hajnal getan hatten.

Sogar Torwarttrainer Andreas Menger und Konditionstrainer Christos Papadopoulos durften in Belek neue Verträge unterschreiben - nur die wichtigste und am heißesten diskutierte Einigung lässt weiter auf sich warten. Bleibt Trainer Bruno Labbadia oder geht er am Saisonende? Immerhin geht Präsident Gerd E. Mäuser fest davon aus, auch diesen Vertrag sehr bald verlängern zu können.

„Wir sind extrem guter Dinge, dass wir zusammenkommen werden. Schön wäre es, wenn das noch im Januar klappt. Aber das kann ich nicht garantieren“, sagte der Clubchef am Mittwoch am Rande des Trainingsplatzes. Der 54-Jährige war erst am Vortag in der Türkei angekommen und kündigte noch für den Mittwochabend ein Vier-Augen- Gespräch mit Labbadia an. „Wir haben einen klaren Plan“, meinte er.

Mäuser gab sich alle Mühe, die rund um dieses Thema entstandene Unruhe herunterzuspielen („Ich wundere mich über die Hektik in der Öffentlichkeit“). Doch letztlich wurde diese Hektik zuletzt immer wieder von den Beteiligten selbst geschürt.

Labbadias Vertrag mit dem VfB läuft am Saisonende aus. Die Verhandlungen über eine Verlängerung ziehen sich seit Monaten hin, auch weil der Coach gleich mehrfach eine fehlende Wertschätzung seiner Arbeit und vor allem die Zurückhaltung des Vereins auf dem Transfermarkt beklagte. Rund um den Abflug nach Belek spitzte sich die Situation noch einmal zu. Der Trainer erklärte, „keinen Zeitdruck“ zu verspüren. Sportdirektor Fredi Bobic stellte dagegen klar: „Die Personalie wollen wir im Januar vom Tisch bekommen.“

Mäuser äußerte am Mittwoch „Verständnis“ für seinen ehrgeizigen und bisweilen ungeduldigen Coach. „Die Interessenkonflikte kommen kraft unserer unterschiedlichen Funktionen zustande“, meinte er. Labbadia wünsche sich Verstärkungen für den Kader. „Ich muss den Mitgliedern bald einen hohen Verlust für das Jahr 2012 erklären.“

Der kleinste gemeinsame Nenner ist derweil, möglichst viele Spieler aus dem aktuellen Kader zu halten. Über die Verlängerung mit Niedermeier zeigten sich jedenfalls alle erfreut. „Georg ist ein Typ, der Leidenschaft und Einsatzbereitschaft vorlebt und deshalb ungemein wichtig für unser Mannschaftsgefüge ist“, lobte Bobic.

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