2:1 gegen Schalke: Freiburg schöpft neue Hoffnung

Freiburg (dpa) - Der FC Schalke 04 hat ausgerechnet beim bisherigen Schlusslicht SC Freiburg seine wohl letzte minimale Chance im Titelrennen verspielt. Nach der überraschenden 1:2 (0:1)-Niederlage müssen die „Königsblauen“ sogar um den scheinbar sicheren Platz in der Champions League bangen.

Der Sportclub hat nach dem zweiten Sieg unter seinem neuen Trainer Christian Streich das Tabellenende verlassen und wieder Anschluss an die Nichtabstiegszone der Fußball-Bundesliga gefunden. Sebastian Freis (18. Minute) und Daniel Caligiuri per Foulelfmeter (66.) erzielten vor 24 000 Zuschauern die Tore für den Sportclub. Teemu Pukki traf für die Gäste (72.). Der Schalker Kyriakos Papadopoulus sah nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte (87.).

„Wir wollen um die internationalen Plätze mitspielen, dann muss man in Freiburg gewinnen“, sagte Schalkes Mittelfeldmann Jermaine Jones zur nicht einkalkulierten Pleite. Sein Trainer Huub Stevens verweigerte eine Antwort auf die Frage nach den Titelchancen mit einem „Entschuldigung“. Ihn interessiere die Tabelle jetzt nicht.

Sein Kollege Streich wollte den wichtigen Sieg nicht überbewerten, räumte aber immerhin ein: „Es ist klar, dass wir die Punkte brauchen, um die Hoffnung zu wahren.“ Freiburg habe auch „ein Quäntchen Glück gehabt“, sagte der Trainer. Schalke habe mehr klare Torchancen gehabt als Bayern beim 0:0 vor zwei Wochen.

Obwohl Torjäger Klaas-Jan Huntelaar wegen einer Kopfverletzung fehlte, erspielte sich Schalke gleich zu Beginn eine Reihe guter Torchancen. Aber mit zunehmender Dauer zeigte sich, dass die Knappen den niederländischen Knipser nicht gleichwertig ersetzen konnten.

Beim SC erwies sich der ehemalige Nationalverteidiger Andreas Hinkel als Schwachpunkt. Die Schalker trugen fast alle gefährlichen Angriffe über die linke Seite vor. Nach einer scharfen Hereingabe von Chinedu Obasi verpasste Huntelaar-Ersatz Ciprian Marica nur knapp (4.). Kurz darauf scheiterte Marica erst am guten SC-Schlussmann Oliver Baumann, dann blockte Fallou Diagné den Nachschuss von Raúl vor der Linie ab (7.). Baumann verhinderte auch nach einem strammen Schuss von Benedikt Höwedes den möglichen Ausgleich (21.). Der Schalker Kapitän schied nach 53 Minuten verletzt aus.

Freiburg kam mit zunehmender Spieldauer stärker auf. Nach einer sehenswerten Kombination erzielte Freis mit seinem ersten Saisontreffer das 1:0. Diese Führung gab dem bisherigen Schlusslicht Sicherheit und Mut. „Der Sieg war verdient“, urteilte der erst im Winter verpflichtete Freis. „Aber am Schluss war es wieder ein Zittern.“

Auch im zweiten Durchgang suchte der SC immer wieder sein Glück in der Offensive. Caligiuri verpasste freistehend die Vorentscheidung (61.). Im direkten Gegenzug schoss Schalkes Linksverteidiger Sergio Escudero knapp am Tor vorbei (62.). Kurz darauf war die Überraschung dann perfekt: Caligiuri verwandelte den Strafstoß sicher, nachdem Papadopoulus Jonathan Schmid im Strafraum gefoult hatte. Schalke erhöhte nun den Druck, aber mit beeindruckender Laufbereitschaft, Einsatzwillen und Kampfkraft konnte Freiburg den Zweitore-Vorsprung zunächst verteidigen.

Nach einem überraschenden Spielertausch bei Schalke stand die Partie wieder auf der Kippe. Nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung für Raúl verkürzte der Finne Pukki mit einem strammen Schuss auf 1:2. Pech hatte Papadopoulos, der mit einem Kopfball den Pfosten traf und so denkbar knapp den Ausgleich verpasste (84.).

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 42,1 - 57,9

Torschüsse: 11 - 15

gew. Zweikämpfe in %: 52,7 - 47,3

Fouls: 16 - 20

Ecken: 6 - 4

Quelle: optasports.com

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