Bürki rettet Freiburg das 0:0: Leverkusen zu harmlos

Freiburg (dpa) - Der Schweizer Torhüter Roman Bürki hat Bayer Leverkusen beim Angriff auf das Spitzenduo der Fußball-Bundesliga zwei Punkte geklaut.

Bürki rettet Freiburg das 0:0: Leverkusen zu harmlos
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Der 23-Jährige war beim 0:0 seines SC Freiburg gegen die Werkself der überragende Mann und hatte mit 87 Ballkontakten sogar die meisten Aktionen aller Profis. Leverkusen war allerdings durch die Gelb-Rote Karte für Emir Spahic in der 28. Minute früh dezimiert.

Gegen die auch nach sechs Spieltagen sieglosen Breisgauer hatte die Bayer-Elf vier Tage vor der Champions-League-Parte gegen Benfica Lissabon Pech mit zwei Lattenschüssen. „Ich glaube, viel besser kann man die Unterzahl nicht wegstecken“, meinte Bayer-Trainer Roger Schmidt dennoch. „Wir fahren mit einem sehr guten Gefühl hier weg.“

Auf Freiburger Seite flog Pavel Krmas in der 78. Minute ebenfalls mit der Ampelkarte vom Platz. Vor 23 500 Zuschauern im Stadion an der Schwarzwaldstraße - darunter Joachim Löws neuer Assistent Thomas Schneider - bestritt Leverkusen seine 1200. Erstliga-Partie ohne Fortune. Die Freiburger gingen unbeirrt von den bitteren Last-Minute-Ausgleichstoren gegen Hertha BSC (2:2) und bei 1899 Hoffenheim (3:3) zu Werke. Mit Forchecking machten sie der Bayer-Elf das Leben schwer, in der Offensive gelang dagegen kaum etwas.

Das verwunderte allerdings nicht, da nicht nur die Angreifer Admir Mehmedi und Dani Schahin verletzt fehlten und Vladimir Darida gesperrt war, sondern auch noch Mike Frantz ausfiel: Der Ex-Nürnberger, in Hoffenheim noch Doppel-Torschütze, bekam beim Aufwärmen Kreislaufprobleme und musste durch Nicolas Höfler ersetzt werden. „Wir hatten einen sehr guten Torwart. Wir haben heute Glück gehabt, das muss man sagen. Aber wir sind zufrieden, wir haben wenigstens einen Punkt“, meinte SC-Chefcoach Christian Streich.

Bei Leverkusen, das ohne Simon Rolfes, Julian Brandt, Kyriakos Papadopoulos und Gonzalo Castro antreten musste, versuchte Hakan Calhanoglu das Spiel zu gestalten. Aber auch der frühere Hamburger hatte seine liebe Not mit den aggressiven Freiburgern, die wie Irrwische dazwischenfegten.

Da sich die Gäste nach dem unfreiwilligen Abgang von Spahic oft weit zurückzogen, blieben Chancen in der ersten Halbzeit Mangelware: Heung-Min Son vertändelte in der 19. Minute vor Freiburgs Torhüter Roman Bürki. Felix Klaus war auf der Gegenseite mit einer Direktabnahme aus spitzem Winkel überfordert (37.).

Die Leverkusener erwischten nach der Pause den besseren Start: Torhüter Bürki musste sich mächtig strecken, als der bis dahin unauffällige Stefan Kießling einen Calhanoglu-Freistoß verlängerte. Der Standardspezialist hätte dann mit einem Fernschuss kurz hinter der Mittellinie beinahe Bürki kalt erwischt. Der starke Schweizer Nationalkeeper rettete in der 64. Minute auch gegen Karim Bellarabi und hatte Glück, dass kurz darauf dessen Knaller nur an der Unterkante der Latte landete. Sonn traf in der 88. Minute mit einem Freistoß ebenfalls die Querstange.

Die Freiburger wehrten sich nach Leibeskräften gegen den immer stärkeren Gegner, blieben aber nach vorne weiter harmlos. Da fehlten einfach die Anspielstationen. In der zuletzt so folgenschweren Nachspielzeit hielten zwar die SC-Fans den Atem an, doch diesmal ließ sich der Sportclub nicht überrumpeln. Zumal WM-Schiedsrichter Felix Brych nicht einmal zwei Minuten nachholen ließ. „Jetzt hatten wir auch mal Glück“, sagte Bürki.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 56,7 - 43,3

Torschüsse: 8 - 16

gew. Zweikämpfe in %: 51,6 - 48,4

Fouls: 21 - 24

Ecken: 5 - 3

Quelle: optasports.com

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