Erfolgreicher Hecking-Einstand: VfL besiegt VfB 2:0

Wolfsburg (dpa) - Mit einem Tor und einer Vorarbeit hat Mittelfeldstar Diego Wolfsburgs neuem Trainer Dieter Hecking einen guten Start beschert. Beim 2:0 gegen Stuttgart blieb aber spielerisch noch reichlich Luft nach oben.

Erleichtert klatschte sich Hecking mit Manager Klaus Allofs ab. In einem schwachen Auftaktspiel als Trainer des VfL Wolfsburg sicherten Ausnahmespieler Diego (51. Minute) und Startelf-Rückkehrer Alexander Madlung (67.) mit ihren Toren zum 2:0 (0:0) gegen den VfB Stuttgart Hecking einen nahezu perfekten Start.

„In der Vorbereitung haben wir besser gespielt. Aber wichtig ist der Sieg, der uns hoffentlich Sicherheit gibt. Daran hat es heute noch etwas gefehlt“, sagte Wolfsburgs Geschäftsführer Allofs nach dem verdienten Sieg, bei dem spielerisch allerdings noch viel Luft nach oben blieb. Durch den sechsten Wolfsburger Heimsieg in Serie gegen den VfB setzte sich der VfL zum Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga immerhin von den Abstiegsrängen ab. Vor dem Niedersachsen-Derby bei Hannover 96 am nächsten Wochenende hat der VW-Club nun neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang 16.

Der VfB kassierte dagegen einen Dämpfer im Rennen um die erneute Europapokal-Qualifikation. „Vom Auftreten her war das heute in Ordnung. Du musst im Fußball nur eben die Tore machen, sonst wird es schwierig“, haderte VfB-Manager Fredi Bobic. „Wir haben heute nur bis zum Strafraum gut gespielt“, meinte Stuttgarts Coach Bruno Labbadia.

Beide Teams erspielten sich erst nach der Pause nennenswerte Torchancen. In der ersten Halbzeit hatten die nur 24 125 Zuschauer bei eisigen Temperaturen wenig Gelegenheit, sich am Spiel zu erwärmen. Die Schwaben wirkten zunächst frischer, ohne offensiv zu glänzen. Erst nach gut zehn Minuten setzte Wolfsburg die Maßgaben des neuen Trainers - kompakt stehen und dominant spielen - ansatzweise um. Bei den Stuttgartern blieb Shinji Okazaki als einzige Spitze in Abwesenheit des gelb-gesperrten Vedad Ibisevic danach wirkungslos.

Wolfsburg war in der Folge das klar spielbestimmende Team, offenbarte von Hecking neu ausgerichtet jedoch noch zahlreiche Abstimmungsprobleme. „Das ist aber auch normal, wenn die Mannschaft die dritte Ansprache in einer Saison hört“, sagte der nach Felix Magath und Lorenz-Günther Köstner bereits dritte Wolfsburger Coach in dieser Saison. Erschreckend viele Fehlpässe lähmten das Offensivspiel des VfL merklich. Auch 7,5-Millionen-Euro-Neuzugang Ivan Perisic von Borussia Dortmund blieb auf der rechten Seite blass. Die einzige richtige Chance vor der Pause hatten die Gäste durch einen Weitschuss des früheren Wolfsburgers Christian Gentner, bei dem sich VfL-Schlussmann Diego Benaglio ziemlich strecken musste (43.).

Zur Pause reagierte Hecking auf das harmlose Angriffsspiel seines neuen Teams und brachte den in der Vorbereitung verletzten Angreifer Bas Dost. Der mit sieben Toren bislang erfolgreichste Wolfsburger kam für den enttäuschenden Ricardo Rodriguez, der erstmals seit dem 20. Oktober wieder von Beginn an spielen durfte.

Zur Führung bedurfte es jedoch einer Einzelleistung Diegos, der in Ermangelung ernsthafter Stuttgarter Abwehrversuche durch die gesamte VfB-Hälfte laufen und aus 22 Metern einschießen konnte. „So einen Spieler darfst du so frei nicht schießen lassen“, kritisierte Bobic. Allerdings sah auch Gäste-Keeper Sven Ulreich unglücklich aus. „Der Ball prallt an den Innenpfosten und ist gut geschossen. Aus meiner Sicht ist das kein Torwartfehler“, meinte Ulreich selbst.

Knapp eine Viertelstunde später hatte der Torhüter keine Chance, als der gewohnt solide spielende Madlung als Ersatz für den gelb-gesperrten Naldo einen Diego-Freistoß ins Tor köpfte. Bis zum Spielende passierte in der niveauarmen Begegnung kaum noch etwas. Die erwartete Schlussoffensive Stuttgarts blieb aus.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 42,9 - 57,1

Torschüsse: 7 - 21

gew. Zweikämpfe in %: 51,9 - 48,1

Fouls: 17 - 11

Ecken: 3 - 8

Quelle: optasports.com

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