Köstners Zauber verflogen: Wolfsburg erneut sieglos

Wolfsburg (dpa) - er Zauber von Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner beim VfL Wolfsburg scheint nach dem 1:1 (0:1) im Nord-Duell gegen den Hamburger SV verflogen.

Simon Kjaer (68. Minute) rettete den Niedersachsen zwar einen Punkt, doch nach einer sieglosen englischen Woche mit nur zwei Punkten aus drei Spielen kommt der VfL einfach nicht aus der Abstiegszone. Mit 16 Punkten bleibt der deutsche Meister von 2009 Tabellen-15. der Fußball-Bundesliga.

Der HSV, der vor 28 121 Zuschauern in der VW-Arena lange durch das zweite Saisontor von Maximilian Beister (26.) geführt hatte, verpasste den möglichen Sprung auf Rang sieben. „Es ist alles ok. Hier nicht zu verlieren ist gut. Wir fahren mit einem sehr guten Gefühl nach Hause“, sagte HSV-Sportchef Frank Arnesen. Die Hamburger waren auch ohne den verletzten Rafael van der Vaart lange Zeit das bessere Team.

Am Ende aber waren die Gäste im Glück. Der Portugiese Vieirinha traf in der 76. Minute nur den rechten Pfosten. Vor allem Diego trumpfte auf, doch das Tor wollte nicht fallen. Auch weil Torhüter Rene Adler einmal mehr glänzend hielt. „Es ist bitter, aus dieser Woche mit drei Spielen nur zwei Punkte zu holen. Obwohl wir eigentlich immer ordentlich gespielt haben“, sagte Wolfsburgs Marcel Schäfer.

Sein Trainer Köstner musste nach dem 0:2 in Mönchengladbach sein Team verändern. Für den grippekranken Christian Träsch rückte Vieirinha in die Mannschaft. Thorsten Fink ersetzte nach dem überraschenden 3:1-Erfolg über Schalke, schon da ohne den verletzten van der Vaart, zwei Spieler. Jeffrey Bruma und Tomas Rincon kamen für den verletzten Marcel Jansen und den gelbgesperrten Tolgay Arslan.

Im 31. Bundesliga-Nordderby, kein einziges war bislang torlos ausgegangen, stand Schiedsrichter Peter Sippel vier Minuten nach dem Anpfiff im Blickpunkt. Bruma hatte den Ball an den Ellbogen bekommen, die VfL-Anhänger forderten Strafstoß. „Wenn ich es jetzt sehe, dann ist es Elfmeter“, sagte Arslan in der Pause vor den Sky-Kameras. Mit dem Freistoß von der Strafraumgrenze traf der Brasilianer Diego aber nur die Hamburger Abwehrmauer.

Der HSV wurde nach einer Viertelstunde kecker und nutzte seine erste echte Torchance. Mit spielerischer Leichtigkeit nahm Beister ein Anspiel von Rudnevs auf halbrechter Position auf und ließ VfL-Keeper Diego Benaglio keine Chance. Für den Ex-Düsseldorfer war es nach dem Treffer gegen Schalke der zweite Saisontreffer - der Knoten bei ihm scheint geplatzt. Danach hielt Adler die Führung fest.

Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine. Der HSV wurde wieder stärker, Beister vergab kurz vor seiner Auswechslung die Vorentscheidung. Fink brachte in der 53. Minute Heung-Min Son, der gegen Schalke noch verletzt hatte pausieren müssen. In der 65. Minute sah HSV-Keeper Adler die Gelbe Karte, als er bei Sippel lautstark protestierte, dass er vor dem Ausgleich von Olic in der Luft behindert worden sei. „Ich glaube, dass der Olic die falsche Sportart macht. Das war ja Ringkampf oder so. Ein klareres Foul im Fünfmeterraum gibt es nicht“, wetterte Adler auch nach dem Spiel noch.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 55,1 - 44,9

Torschüsse: 22 - 9

gew. Zweikämpfe in %: 55,3 - 44,7

Fouls: 13 - 17

Ecken: 10 - 5

Quelle: optasports.com

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