Matip rettet Schalke 2:2 - Keeper Wellenreuther patzt

Berlin (dpa) - Nach zwei Fehlern des jungen Torhüters Timon Wellenreuther ist die Euphorie beim FC Schalke 04 über die Gala-Vorstellung in Madrid schon wieder verflogen.

Matip rettet Schalke 2:2 - Keeper Wellenreuther patzt
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Mit dem 2:2 (1:1) bei Hertha BSC durften die Gelsenkirchener am Samstag sogar noch zufrieden sein, mussten aber einen Dämpfer im Kampf um die erneute Champions-League-Qualifikation hinnehmen. Verteidiger Joel Matip rettete Schalke mit seinem Last-Minute-Treffer einen Punkt (90.) und sorgte für enttäuschte Berliner. Bei beiden Gegentoren hatte der 19-jährige Wellenreuther zuvor gepatzt. „Da braucht man nicht drumherum reden. Das ist bitter“, sagte Sportdirektor Horst Heldt.

Mit 39 Punkten liegen die Schalker auf dem fünften Rang und haben drei Zähler Rückstand auf die drittplatzierten Leverkusener, auf die sie am kommenden Spieltag treffen. „Dieser Punkt kann noch entscheidend sein“, sagte Trainer Roberto Di Matteo. Die Berliner gewannen auch das 13. Spiel nacheinander gegen die Knappen nicht, nahmen aber als 14. einen wichtigen Zähler im Abstiegskampf mit.

Der Japaner Genki Haraguchi hatte die Berliner wenige Minuten vor dem Ende zum zweiten Mal in Führung gebracht (82.). Das Berliner Team rannte zum Jubeln bereits auf ihn zu, als wäre er der Siegtorschütze. „Es ist das bittere Gefühl, das überwiegt“, meinte Hertha-Verteidiger Sebastian Langkamp. „Wir haben zwei Gegentore bekommen, die absolut zu verteidigen waren.“ Sein Coach Pal Dardai analysierte: „Es fehlt noch etwas. Wir sind noch ein bisschen zu nett.“ Änis Ben-Hatira hatte das 1:0 für die Berliner erzielt (21. Minute). Der junge Leroy Sané (40.) glich vor 59 156 Zuschauern noch vor der Pause aus.

Auf dem neu verlegten Rasen im Olympiastadion setzten die Gastgeber auf eine stabile Defensive. Die Königsblauen kontrollierten die Partie und wirkten zunächst gefährlicher, ohne für ganz brenzlige Situationen zu sorgen. Christian Fuchs setzte mit einem Fernschuss ein erstes Zeichen (4.). Ein Versuch von Klaas-Jan Huntelaar mit links streifte am Tor von Hertha-Keeper Thomas Kraft vorbei (16.).

Die Führung des Hauptstadtclubs fiel überraschend - und dank Mithilfe der Gäste. Spielmacher Valentin Stocker zog freistehend ab, Schalkes Schlussmann Wellenreuther ließ den Ball nach vorne abprallen. Ben-Hatira staubte ab - und jubelte mit einer Spiderman-Maske vor dem Gesicht, wofür er die Gelbe Karte in Kauf nahm.

Der Deutsch-Tunesier durfte nach seiner langen Verletzungspause erstmals in diesem Jahr von Anfang an ran. Dardai hatte seine Elf im Vergleich zum 0:0 in Stuttgart auf zwei Positionen umgestellt. Sein Trainer-Kollege Di Matteo hatte der gleichen Anfangself wie gegen die Königlichen vertrauen wollen, musste aber auf Eric Maxim Choupo-Moting nach dem Aufwärmen verzichten. Für ihn rückte wie in Madrid Sané in den Sturm. Der 19-Jährige wusste zu gefallen.

Nach einer Hackenvorlage von Huntelaar besorgte er mit einer feinen Einzelleistung den Ausgleich. Abgezockt lupfte Sané den Ball über Kraft hinweg ins Tor. Der Champions-League-Aspirant hatte zuvor deutlich mehr Ballbesitz gehabt.

In der zweiten Hälfte zogen sich die Berliner zurück, Schalke spielte überlegen. Dem Österreicher Fuchs bot sich eine gute Möglichkeit, Kraft war jedoch zur Stelle (52.). Auf der Gegenseite parierte Wellenreuther aus kurzer Distanz gegen Salomon Kalou (55.). Beim Treffer des eingewechselten Haraguchi sah Wellenreuther erneut nicht gut aus. Zum Sieg für Hertha reichte es dennoch nicht, weil Matip noch einmal zurückschlug. „Ein Gegentor ganz am Ende ist natürlich immer bitter“, erklärte Hertha-Abwehrspieler John Anthony Brooks, der bei beiden Gegentreffern nicht entschlossen genug agierte.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 32,7 - 67,3

Torschüsse: 13 - 12

gew. Zweikämpfe in %: 44,5 - 55,5

Fouls: 18 - 16

Ecken: 3 - 5

Quelle: optasports.com

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