Gellende Pfiffe für HSV nach 0:3-Pleite gegen Paderborn

Hamburg (dpa) - Schon wieder wurde der Hamburger SV von seinen Fans mit gellenden Pfiffen in die Kabine verabschiedet. Das 0:3 (0:1) im ersten Heimspiel gegen Neuling SC Paderborn weckte schmerzliche Erinnerungen an die deprimierenden Auftritte in der vergangenen Saison.

Gellende Pfiffe für HSV nach 0:3-Pleite gegen Paderborn
Foto: dpa

Die Aufbruchstimmung bei den Hanseaten ist schon nach zwei Spieltagen Ernüchterung gewichen. Gegen von Ex-HSV-Profi André Breitenreiter gut eingestellte Paderborner fand der HSV überhaupt kein Rezept. Mit seinem zweiten Saisontor leitete Elias Kachunga (29. Minute) vor 54 553 Zuschauern Paderborns ersten Dreier in der Bundesliga ein, ehe Mario Vrancic (69.) und Moritz Stoppelkamp (87.) die Pleite für die Hanseaten endgültig perfekt machten

Die Hanseaten verpassten damit saisonübergreifend auch im neunten Bundesliga-Spiel nacheinander drei Punkte, „Das war absolut verdient. Für uns war das ein bitteres Ergebnis, vor allem, weil uns die Fans so brutal unterstützt haben“, sagte Coach Mirko Slomka. Vieles, was man sich im Training erarbeitete, habe man im Match nicht gesehen.

Der HSV bestimmte zwar zu Beginn das Spiel, zwingende Chancen erarbeiteten sich die ohne den immer noch verletzten Mainzer Zugang Nicolai Müller angetretenen Hausherren aber kaum. Mit der gleichen Aufstellung wie beim 0:0 in Köln setzte Slomka auf eine eingespielte Elf. Doch der Angriff wirkte trotz des vielen Ballbesitzes zu ungefährlich.

Der Neuling stand dagegen gut in der Defensive und lauerte auf Konter. Die dritte Großchance nach Möglichkeiten durch Stoppelkamp (18.) und Kachunga (24.) schob der 22-Jährige ein, nachdem Adler den Schuss von Süleyman Koc gerade noch abwehren konnte. Das 2:0 lag in der Luft, als wieder Kachunga aus Abseitsposition einköpfte.

Eine deutliche Schwächung für die Hamburger war die Auswechslung des angeschlagenen Kapitäns Rafael van der Vaart nach 37 Minuten. Für den Aktivposten kam der aus Hannover zurückgekehrte Stürmer Artjoms Rudnevs, der technisch große Defizite offenbarte. Noch nicht recht ins Spiel fand auch Angreifer Pierre-Michel Lasogga, der vor der Halbzeit nur einmal weit über das Gehäuse schoss.

Gäste-Coach Breitenreiter, der von 1994 bis 1997 für den HSV spielte, hatte seine Mannschaft bestens eingestellt. Zum Ende der ersten 45 Minuten wurden die Ostwestfalen immer selbstbewusster, beim HSV lief kaum noch etwas zusammen. Schon zur Pause gab es ein Pfiffe. „Da hätten wir auch höher führen können“, sagte Breitenreiter.

Zur zweiten Halbzeit brachte Slomka auf dem Flügel für Tolgay Arslan erstmals Zoltan Stieber. Der Fürther Neuzugang brachte gleich neue Impulse. Nach einer Ecke verpasste Innenverteidiger Johan Djourou (56.) knapp den Ausgleich. Auch Lasogga (60.) konnte einen Kopfball nicht im Tor von Lukas Kruse unterbringen. Nur Sekunden später verfehlte der ehemalige Berliner nach Steilpass von Marcell Jansen wieder das Gehäuse.

Wenig später erlief Vrancic einen Fehlpass von Rudnevs und sprintete auf René Adler zu. Schnell und gekonnt ließ er den HSV-Schlussmann aussteigen und schob ein. Statt eines Aufbäumens der Hausherren legten die Gäste sogar noch nach: Nach Vorlage von Daniel Brückner erzielte Stoppelkamp den Endstand. Adler war machtlos. Die Hamburger Fans verließen fluchtartig das Stadion. „Das haben wir alle anders erwartet, ich habe die gleiche Gefühlslage wie die Zuschauer“, sagte der HSV-Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 66,9 - 33,1

Torschüsse: 13 - 15

gew. Zweikämpfe in %: 54,2 - 45,8

Fouls: 16 - 16

Ecken: 8 - 3

Quelle: optasports.com

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