Werder gelingt Riesenschritt: 3:1 gegen Hoffenheim

Bremen (dpa) - So schnell hatte Werder-Keeper Raphael Wolf seinen Trainer bisher selten laufen gesehen. Als der eminent wichtige 3:1 (1:1)-Heimsieg gegen 1899 Hoffenheim besiegelt war, sprintete Robin Dutt über den Platz und umarmte den Schlussmann.

Werder gelingt Riesenschritt: 3:1 gegen Hoffenheim
Foto: dpa

„Es blieb mir gar nichts anderes übrig. Ich bin ihm an den Hals gesprungen und weiß nicht mehr, was ich gesagt habe“, erläuterte der Werder-Coach seinen Gefühlsausbruch. „Irgendetwas mit Danke“, fügte er nach dem Riesenschritt in Richtung Klassenverbleib erleichtert hinzu.

Auch die 40 100 Fans im Weserstadion bedankten sich bei Wolf und holten den Schlussmann nach der Ehrenrunde des Teams auf die Tribüne. Wolf, der in der 85. Minute einen Foulelfmeter von Sejad Salihovic (85.) abwehrte, wurde als Matchwinner gefeiert. „Ich habe einen großen Teil beigetragen. Aber die ganze Mannschaft wollte den Fans etwas zurückgeben“, sagte der Werder-Keeper. Beim 4:4 im Hinspiel in Hoffenheim hatte er zwei Elfertore von Salihovic kassiert. „Im dritten Versuch hat es nun geklappt. Ich bin etwas länger stehen geblieben und habe zum Glück das Ding gehalten“, berichtete der Schlussmann.

„Wir haben als Team funktioniert“, kommentierte Dutt eine Partie mit vielen Emotionen. Nach einem frühen Rückstand durch Kevin Volland (3. Minute) bewies Werder glänzende Moral und drehte durch Treffer von Philipp Bargfrede (18.), Santiago Garcia (78.) und Nils Petersen (90.+2) das von beiden Seiten intensiv geführte Match. „Das ist sehr ärgerlich. Wir hatten genug Chancen, aber die Bremer waren besser bei den zweiten Bällen und haben etwas aggressiver gespielt“, haderte Hoffenheims Torschütze Volland nach dem Ende der bemerkenswerten Serie von fünf Bundesliga-Spielen ohne Niederlage.

Werder ist mit nunmehr 36 Zählern drei Spieltage vor dem Saisonende mathematisch noch nicht ganz aus dem Schneider. Die Mannschaft besitzt aber eine gute Ausgangsposition und freute sich ausgelassen mit den Fans über den Kraftakt. „Wir haben gefeiert, weil wir einen tollen Kampf abgeliefert haben. Es war eine große Erleichterung für uns, wenn auch noch nicht die Rettung“, erklärte Verteidiger Sebastian Prödl. „Allerdings eine Vorentscheidung“, ergänzte er.

Die technisch besseren Hoffenheimer schafften auch im sechsten Anlauf nicht den ersten Sieg im Weserstadion. „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen und die Spieldominanz in Tore ummünzen“, stellte Trainer Markus Gisdol fest. Bereits nach 20 Sekunden eröffnete Eljero Elia das allseits erwartete Offensiv-Spektakel. Sein Schuss verfehlte nur knapp der Hoffenheimer Tor. Besser machte es kurz darauf Volland. Nach einem klugen Pass des starken Roberto Firmino umkurvte er Wolf und schob den Ball aus spitzem Winkel zum 0:1 ins Netz.

Das zehnte Saisontor von Volland schockte die Bremer aber nur kurz. Das Traumtor von Bargfrede, der aus 25 Metern volley traf, war das Signal für eine mutige Aufholjagd, die die gröbsten Abstiegsängste vertrieb. „Der elfte Platz hört sich gut an“, kommentierte Thomas Eichin die Lage. Für den Werder-Manager war nicht Wolf, sondern Bargfrede im defensiven Mittelfeld der Mann des Spiels: „Er hat im Zentrum alles richtig gemacht.“

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 49 - 51

Torschüsse: 12 - 14

gew. Zweikämpfe in %: 50 - 50

Fouls: 11 - 24

Ecken: 8 - 6

Quelle: optasports.com

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