Wolfsburg auch ohne De Bruyne gut - 3:0 gegen Schalke

Wolfsburg (dpa) - Der VfL Wolfsburg kann auch ohne Millionenmann Kevin De Bruyne deutlich gewinnen - zumindest gegen einen schwachen und schlafmützigen FC Schalke 04.

Wolfsburg auch ohne De Bruyne gut - 3:0 gegen Schalke
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Im ersten Spiel ohne den praktisch schon verkauften Belgier agierte der Pokalsieger am Freitagabend beim 3:0 (1:0)-Heimsieg gegen die Königsblauen sehr effektiv und sprang in der Fußball-Bundesliga für eine Nacht auf Platz eins.

Torjäger Bas Dost (17. Minute) sowie die Schweizer Ricardo Rodriguez (59./Foulelfmeter) und Timm Klose (61.) mit einem Doppelschlag erzielten vor 30 000 Zuschauern die Tore im Auftaktspiel des 3. Spieltags. „Man hat gesehen, wir können auch ohne Kevin De Bruyne und Ivan Perisic Fußball spielen. Wenn man 3:0 gegen Schalke gewinnt, ist das eine Antwort“, kommentierte VfL-Manager Klaus Allofs.

Mit sieben Punkten kann Vizemeister Wolfsburg zufrieden in die zweiwöchige Länderspielpause gehen. „Wir haben einen überragenden Kader“, betonte Torschütze Dost. Schalke verlor dagegen das erste Pflichtspiel unter dem neuen Trainer André Breitenreiter. Ein echtes Spitzenteam wie der VfL sind die Gelsenkirchener noch nicht. „Die ersten 25 Minuten waren unterirdisch“, sagte Breitenreiter.

Allofs kündigte vor Spielbeginn ein Ende im Transfer-Poker mit Manchester City um De Bruyne an. „Stand jetzt ist, dass es nur noch Kleinigkeiten sind“, sagte der Manager im TV-Sender Sky. Er stellte zeitnah eine „Lösung“ in Aussicht. Die Bundesliga-Rekordablöse soll rund 75 Millionen Euro betragen. Auch Perisic stand gegen Schalke nicht (mehr) auf dem Platz, schaute wie De Bruyne als Tribünengast zu. Der Kroate Perisic wird, wenn die Millionen-Ablöse ebenfalls „zufriedenstellend“ (Allofs) ausfallen sollte, künftig das Trikot von Inter Mailand tragen.

Beide Trainer hatten in ihren Startformationen drei Veränderungen vorgenommen. Bei Wolfsburg änderte sich ohne Fixpunkt De Bruyne jedoch die Statik des Offensivspiels. Die Teamkollegen mussten sich zunächst neu orientieren. Max Kruse konnte den Taktstock nicht übernehmen, über die Dynamik des Belgiers verfügt der deutsche Nationalspieler nicht. Positiv wirkte sich dafür aus, dass Vieirinha auf dem rechten Flügel nach vorne rückte. Er bildete mit Hintermann Christian Träsch das Schwungrad des VfL-Spiels.

Das Team von Trainer Dieter Hecking diktierte gegen passive Schalker die Anfangsphase. Dost zwang Schalke-Keeper Ralf Fährmann nach einem Freistoß von Rodriguez mit einem abgefälschten Kopfball zur ersten Parade (9.). Beim zweiten Versuch traf der Niederländer, der eine Flanke von Träsch freistehend volley einschießen konnte. „So steht's im Lehrbuch“, kommentierte Allofs das 1:0, bei dem Schalkes Innenverteidiger Roman Neustädter und Joel Matip schliefen.

Das Gegentor wirkte wie ein Weckruf auf die Gäste, die künftig im Mittelfeld auf das vom FC Bayern ausgeliehene Mittelfeldtalent Pierre Emile Højbjerg setzen können. Beim ersten starken Angriff warf sich Wolfsburgs Verteidiger Naldo in einen Schuss von Youngster Leroy Sané (23.). Bei einer weiteren von Sané eingeleiteten Kombination misslang Torjäger Klaas Jan Huntelaar der Abschluss (29.). Der umworbene Julian Draxler agierte bis zu seiner Auswechslunfg bemüht, war fußballerisch der beste Schalker, aber hatte wenig Unterstützung.

Ein Distanzschuss von Johannes Geis (47.) schien ein Schalker Angriffssignal nach der Pause zu sein. Doch nach einem Kopfball von Dost knapp neben das Tor (54.) schlug sich Schalke selbst. Sead Kolasinac grätschte nach einem Eckball Luiz Gustavo um, den fälligen Elfmeter verwandelte Rodriguez platziert ins rechte Eck. Nur zwei Minuten später konnte Klose eine weitere Ecke von Rodriguez gegen die schlafmützig verteidigenden Schalker verwandeln.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 56,1 - 43,9

Torschüsse: 9 - 12

gew. Zweikämpfe in %: 50,8 - 49,2

Fouls: 12 - 16

Ecken: 2 - 3

Quelle: optasports.com

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