Tom Starkes Tobak: „Nur Fußball-Zuschauer“

Sinsheim (dpa) - Ein Operettenpublikum beim Retortenclub - diesen Vorwurf musste sich 1899 Hoffenheim schon öfter anhören. Nach dem 1:1 gegen Hertha BSC ging Tom Starke mit den Besuchern beim nordbadischen Bundesligisten hart ins Gericht.

Dabei können die Hoffenheimer kaum wissen, wie es ist, wenn einem die eigenen Anhänger den Marsch blasen. „In meinen Augen sind das keine Fans, sondern neutrale Zuschauer, die 24 Tore sehen wollen“, kritisierte der Torhüter jene Besucher, die schon beim Stande von 1:0 die Gastgeber auspfiffen. Ausdrücklich nahm Starke dabei den harten Kern aus: „Leider sind das nur 1000 Fans, der Rest ist halt Fußball-Zuschauer - nichts anderes.“

Publikumsbeschimpfung ist im Fußball verpönt, doch der Keeper formulierte seinen Unmut sehr ruhig und überlegt. „Das verunsichert die jungen Spieler“, erklärte er. „Du musst hier 5:0 gewinnen, dann stehen die Zuschauer auf und klatschen.“ Wenn er als neutraler Beobachter zu einem Spiel gehe, würde er jedenfalls nicht pfeifen. Starke ist überzeugt: „Diese Leute haben kein Recht, uns zu kritisieren.“ Das Interesse am Club von Milliardär Dietmar Hopp ist ohnehin rückläufig: Mit 25 550 Zuschauern verzeichnete 1899 am Samstag einen Minus-Rekord in der Rhein-Neckar-Arena.

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