Warum Lukas Podolski den FC vor sich her treibt

Ein Interview des Nationalspielers verstimmt den Klub, der Konsequenzen für den Star ankündigt.

Köln. Beim 1. FC Köln interessiert sich momentan alles für einen, der gar nicht spielen kann. Als Schiedsrichter Florian Meyer das Spiel gegen den Hamburger SV am Sonntagabend anpfiff, dachte die Klubführung fieberhaft über eine Reaktion auf ein Interview von Lukas Podolski in einer großen Boulevardzeitung nach. Ihm sei viel versprochen worden, hatte Podolski gesagt, der 1. FC Köln habe aber nichts gehalten. In Köln gebe es keine Kontinuität. Kölns Geschäftsführer Claus Horstmann reagierte nach dem 0:1 (0:0) gegen den HSV verstimmt, das Management von Lukas Podolski habe das Interview „am 1. FC Köln vorbei freigegeben“. Horstmann drohte Podolski mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen. „Wir werden einige Dinge klarstellen müssen“, sagte er und kündigte für Montag Gespräche mit Podolski an.

Trotz aller Querelen um den verletzten Nationalspieler hatte Sportdirektor Volker Finke die Fortsetzung des Aufwärtstrends nach dem Sieg in Kaiserslautern gefordert. Es blieb ein frommer Wunsch. Ein Tor von Paolo Guerrero (88.) nach Pass von Mladen Petric entschied das Spiel zugunsten des HSV. „Wir haben uns endlich einmal für unseren Einsatz belohnt. Unser Ziel sind 40 Punkte, alles andere ist uninteressant“, sagte Trainer Thorsten Fink. FC-Trainer Stale Solbakken war unzufrieden. „Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Chancen ausgelassen und im zweiten Durchgang die Kontrolle verloren“, sagte der Norweger nach der fünften Saison-Heimniederlage. Offensiv hat der 1. FC Köln ohne Podolski nichts zu bieten. Das weiß der Nationalspieler, der am Sonntag im Stadion war, sich aber nicht äußerte. Podolskis Manager Kon Schramm hatte das Interview abgesegnet. Der Vertrag von Podolski endet am 30. Juni 2013, der Klub will verlängern, bietet fünf Millionen Euro pro Jahr, aber Podolski will nicht ständig gegen den Abstieg spielen. Und Podolskis Management macht Druck.

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