Weidenfeller: Meister-Torwart ohne Löw-Lobby

München (dpa) - In der Halbzeitpause tauschte Roman Weidenfeller noch die kurze gegen eine lange Hose. Ihm war kalt geworden im Tor, die Bayern hatten ihn nicht warmgeschossen.

Das änderte sich erst kurz vor Ende des Bundesliga-Topspiels, als der 32 Jahre alte Schlussmann nacheinander Tore von Toni Kroos, Thomas Müller und Javi Martínez verhinderte und so das 1:1 für Dortmund festhielt.

Als Weidenfeller später seine Glanztaten im Fernsehen ansah, scherzte der 32-Jährige: „Sieht gut aus - bis auf die lange Hose.“ Weidenfeller war in der Münchner Arena der Held. In Dortmund ist der deutsche Meister und DFB-Pokalsieger das schon länger - nur in Deutschland nicht. Joachim Löw verschmäht den Routinier seit Jahren, Weidenfellers Länderspiel-Traum blieb (bislang) unerfüllt.

Sogar Jupp Heynckes, dessen Schlussmann Manuel Neuer die Nummer 1 im DFB-Team ist, kann das nicht nachvollziehen. Der Bayern-Trainer übermittelte einen freundlichen Gruß an den Bundestrainer, der nicht im Stadion war. „Ich weiß nicht, was der Junge noch alles machen muss, um mal international zu spielen“, bemerkte Heynckes. BVB-Coach Jürgen Klopp nahm die Vorlage auf: „Dass er ein großartiger Torwart ist, wussten wir schon vorher. Jetzt haben es alle noch mal gesehen.“ Auf einen Anruf von Löw kann Weidenfeller trotzdem kaum hoffen.

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