Wolfsburger Befreiung - BVB und Schalke erfolgreich

Düsseldorf (dpa) - Die Profis des VfL Wolfsburg haben zwei Tage nach der Trennung von Cheftrainer Felix Magath das 4:1 bei Fortuna Düsseldorf wie einen Befreiungsschlag gefeiert. „Wir haben es genossen“, sagte Spielmacher Diego und versprach: „Das war erst der Anfang.“

Quälen mussten sich nach den Champions-League-Festen Borussia Dortmund und der FC Schalke 04. Der deutsche Meister Borussia löste am 9. Spieltag im ersten Schneetreiben die Pflichtaufgabe in Freiburg mit 2:0, den „Königsblauen“ gelang gegen Nürnberg ein glanzloses 1:0.

Der 71-Millionen-Euro-Kader aus Wolfsburg hat mit dem ersten Sieg nach sieben Spielen gezeigt, was er wert sein kann. Haben die VfL-Profis zuvor gegen den autoritären Magath gespielt? „Das schließe ich ganz aus“, sagte Interimscoach Lorenz-Günther Köstner, der keinen Hehl daraus machte, gern den Cheftrainerposten auf Dauer zu übernehmen.

Den Segen von Fußball-Diva Diego hat er. „Der neue Coach war sehr respektvoll mit allen Spielern“, lobte er und betonte: „Keiner hatte Angst.“ Furcht muss Aufsteiger Fortuna Düsseldorf haben, der nach den ersten sechs ungeschlagenen Partien nun nach der dritten Niederlage in Serie auf Talfahrt in Abstiegszone ist. „Wir haben uns von Anfang an im Abstiegskampf befunden“, stellte Kapitän Andreas Lambertz klar.

Zum Charaktertest hatte BVB-Trainer Jürgen Klopp nach der 2:1-Gala gegen Real Madrid den Auftritt beim SC Freiburg erhoben. „Bestanden“, attestierte er seiner Truppe. „Darauf bin ich richtig stolz.“ Der Titelverteidiger setzte sich mit dem ersten Auswärtserfolg der Saison in der Tabellenspitze fest und bleibt dem FC Bayern auf den Fersen. „Das war ein wichtiges Ding“, meinte Verteidiger Mats Hummels.

Nach der glanzvollen Fußball-Schicht bei Arsenal London (2:0) war für die Revier-Elf Schalke 04 gegen den 1. FC Nürnberg nur Maloche angesagt. „Ich würde es als dreckigen Arbeitssieg bezeichnen“, meinte Kapitän Benedikt Höwedes nach dem 1:0 durch ein Tor von Jefferson Farfán. Nach dem neunten Sieg im 13. Pflichtspiel bei nur einer Niederlage (gegen München) fehlte die physische und mentale Frische.

Allerdings wehrten sich die 19 Jahre auf Schalke erfolglosen Franken geschickt. „Ich habe einen Aufwärtstrend gesehen“, urteilte FCN-Trainer Dieter Hecking, was die Fans aber nicht zur Kenntnis nehmen wollten. Rund 200 Nürnberger Anhänger verhinderten mit einer Blockade die Abfahrt des Mannschaftsbusses und forderten: „Hecking raus!“.

Immer mehr in Not gerät auch Markus Babbel, der mit 1899 Hoffenheim 0:3 beim FSV Mainz 05 verlor. Seine Bilanz ist nicht prickelnd: Nach nur acht Punkten aus neun Spielen mit 20 Gegentoren geht die Angst vor der 2. Liga um. „Wir können Abstiegskampf, das haben wir in der vergangenen Saison bewiesen“, meinte Babbel. „Wir wollen da nicht rein, auch wenn es derzeit so aussieht.“

Stinksauer war 1899-Manager Andreas Müller vor allem über die mangelhafte Gegenwehr. „Mainz läuft mehr, Mainz sprintet mehr, Mainz zeigt mehr Willen“, schimpfte er. 05-Trainer Thomas Tuchel freute sich dagegen über den „echten Männerfußball“ mit dem sich Mainz in den oberen Tabellenbereich gespielt hat.

Ein Katzengewinn war das 1:1 gegen Werder Bremen für Greuther Fürth, die damit zwar den ersten Heimpunkt in der Bundesliga holten - aber nach dem Wolfsburger Sieg nun Tabellenletzter sind. „Das ist doch kein Überraschungsei, dass wir uns nicht in Regionen befinden, die nichts mit der Europa League zu tun haben“, sagte Fürths Trainer Mike Büskens zu dem Gerede um eine Krise. Unterkriegen lassen wollen sich auch seine Spieler nicht. „Unsere Entwicklung geht nach oben“, meinte Profi Edgar Prib. „Der nächste Heimsieg kommt bestimmt.“

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