Zeit für (alte) Helden im Fußball-Westen

In Dortmund trägt Immobile die Hoffnung, in Gladbach begeistert Kruse, in Leverkusen Kießling.

Zeit für (alte) Helden im Fußball-Westen
Foto: dpa

Düsseldorf. Immer weiter. Jenes Motto, das Oliver Kahn einst zur Maxime seiner Motivation erhob, gilt in diesen Tagen für die Fußball-Bundesliga. Gerade ist der 16. Spieltag absolviert, schon startet der FC Bayern heute im Heimspiel gegen den FSV Mainz (20 Uhr) in Spieltag Nummer 17 — den letzten vor der Winterpause. Schon am 30. Januar startet der deutsche Rekordmeister dann mit dem Freitagsspiel beim VfL Wolfsburg in die Rückrunde. Was tragen die Westvereine aus den Spielen des Mittwochs mit sich?

Die Aufregung um Marco Reus übertraf am Donnerstag die Aufregung um Jürgen Klopp, der nach dem unterhaltsamen 2:2 gegen den VfL Wolfsburg Rücktrittsgerüchte geschürt hatte. „Es wird den Moment geben in meinem Leben, wo ich nicht mehr Trainer dieser Mannschaft bin. Dann werde ich nichts mehr vermissen, als diese Fans und diese großartige Atmosphäre“, hatte Klopp gesagt. Gestern ordnete er das ein: „Ich wollte damit nichts andeuten oder vorbereiten.“ Vor dem Spiel morgen bei Werder Bremen (15.30 Uhr) erfreute Klopp die Leistung Ciro Immobiles. „Das war sein bestes Spiel für den BVB, es war für alle wunderschön zu sehen, wie stark Ciro sein kann. Das hat ihm gutgetan, das hat uns gutgetan.“

Beim 4:1-Sieg gegen Werder Bremen war Max Kruse mit einem Tor und zwei Vorlagen der gefeierte Held. Sieben Spiele oder mehr als zehn Stunden war der Gladbacher Angreifer zuvor ohne Treffer. Er selbst habe die torlosen Minuten nicht gezählt. „Warum? Das bringt mir nichts. Ich lebe im Moment“, philosophierte der 26-Jährige. „Ich gucke nicht, was vorher war, ich gucke nicht, was kommen kann.“

Sein sechster Saisontreffer war das 2700. Tor der Gladbacher Bundesliga-Geschichte. Das 2:0 von Oscar Wendt und 3:1 von Christoph Kramer bereitete Kruse mustergültig vor. Seit seinem Doppelpack am achten Spieltag beim 3:0 in Hannover hatte er nicht mehr getroffen. Im Gegensatz zu Kruse wagte Sportdirektor Max Eberl einen Blick in die Zukunft: „In Augsburg versuchen wir jetzt, noch mal nachzulegen, um eine sehr gute Hinrunde vielleicht noch ein bisschen besser abzuschließen.“

Bei den Rheinländern stand erst das Siegtor von Stefan Kießling zum 1:0 in Hoffenheim im Mittelpunkt. Diesmal traf der 30-Jährige regulär — und nicht wie beim Phantomtor vor 14 Monaten durch ein Loch im Hoffenheimer Netz. Kießling forderte nun auch „drei Punkte gegen Frankfurt“. Sie würden den Werksclub, der wie Schalke im Achtelfinale der Champions League steht, in Schlagdistanz zu Wolfsburg halten.

Müde, aber gnadenlos effektiv und punktemäßig wieder im Plan — so präsentiert sich der FC Schalke 04 kurz vor dem Ende der Hinrunde. „Wir kriechen auf den letzten Prozenten. Die vielen Verletzten und Englischen Wochen haben uns ausgepowert“, gab Torhüter Ralf Fährmann nach dem schwer erkämpften 2:1 (1:1)-Sieg beim starken Aufsteiger SC Paderborn zu. „Wenn wir am Samstag noch gegen den Hamburger SV gewinnen, sind wir im Soll“, sagte Fährmann. Dann wäre sogar ein Überwintern auf Rang drei möglich. kup

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