Zwanziger kritisiert Hoeneß

Frankfurt/Main (dpa) - Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger hat Uli Hoeneß für dessen Führungsstil als Präsident des Fußball-Rekordmeisters Bayern München kritisiert.

„Er hat seine Philosophie des Provozierens mit ins Präsidentenamt genommen“, schreibt der 67-Jährige in seiner Autobiografie „Die Zwanziger Jahre“, aus der die „Bild“-Zeitung vorab zitierte.

Zwanziger unterstellt dem ehemaligen Bayern-Manager, „nicht verstanden zu haben, dass ihm als Präsident eine andere Rolle zukommt.“ Der frühere Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sieht daher Probleme auf Bayern-Sportdirektor Matthias Sammer zukommen. „Wenn zwei so starke, man hätte auch sagen können dickköpfige, Persönlichkeiten aufeinanderprallen, kann das nicht gut gehen“, mutmaßte Zwanziger.

Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge wies Zwanzigers Worte zurück. „Ich habe Louis van Gaal vergangene Woche nicht verstanden. Diese Woche verstehe ich Theo Zwanziger nicht. Wenn ich irgendwas zu sagen habe, sage ich es direkt - was soll dieses verspätete Mitteilungsbedürfnis?“, sagte Rummenigge der „Bild“-Zeitung (Samstag) und ergänzte: „Außerdem scheint er Matthias Sammer nicht sehr gut zu kennen, obwohl er lange sein Vorgesetzter war. Innere Ruhe ist ein großes Glück, wenn man sie hat. Diese Herren scheinen sie nicht zu haben.“ In der vergangenen Woche hatte der frühere Bayern-Trainer van Gaal in einem Interview gegen Hoeneß nachgetreten.

Zwanziger betont in seinem Buch jedoch, dass er Hoeneß als Mensch wegen dessen sozialen Engagements und seiner Verdienste für in Not geratene Vereine und Spieler sehr schätze. „Dass Bayern München zu einem umfassenden sozialen Netzwerk geworden ist, darf sich Uli Hoeneß als Verdienst anrechnen“, würdigte Zwanziger.

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