1:0: Fuchs schießt Schalke 04 ins Achtelfinale

Gelsenkirchen (dpa) - Dank Christian Fuchs hat der FC Schalke 04 zum dritten Mal die K.o.-Phase der Champions League erreicht. Dem österreichischen Abwehrspieler gelang in der 77. Minute mit einem Distanzschuss das erlösende 1:0 (0:0) gegen Olympiakos Piräus.

Damit qualifizierte sich der Bundesliga-Zweite aus der Gruppe B ebenso wie der FC Arsenal für das Achtelfinale der Königsklasse. Vor dem ersten Saisontor von Fuchs hatten 52 254 Zuschauer ein Geduldsspiel erlebt, in dem die Gelsenkirchener kein Rezept gegen äußerst defensiv eingestellte Griechen fanden. Mit dem Einzug in die nächste Runde sind den Schalkern weitere 3,5 Millionen Euro Prämie von der UEFA sicher. „Es ist unheimlich wichtig, dass wir weitergekommen sind“, bilanzierte Schalke-Trainer Huub Stevens.

„Es ist schön, dass die Mannschaft gezeigt hat, wie viel Moral in ihr steckt. Wir haben schon in der ersten Halbzeit gute Schüsse gehabt. Ich bin überglücklich, dass meiner gesessen hat“, sagte Matchwinner Fuchs. „Wir sind froh, dass wir einen reingemacht haben. Wir haben das Spiel über 90 Minuten beherrscht“, erklärte Roman Neustädter, der den Gruppensieg als nächstes Ziel ausgab. Dafür muss auch am 4. Dezember bei Montpellier MSC ein Erfolg her.

Trainer Huub Stevens hatte nach dem desaströsen 0:2 am Wochenende in Leverkusen eine Reaktion seiner Mannschaft gefordert. Die gelang vor allem dank einer geschlossenen Defensivleistung. Die Schalker ließen hinten wenig zu, brachten vorne aber lange Zeit auch nicht viel zustande. Die Angreifer um Klaas-Jan Huntelaar, die bisher in jedem Gruppenspiel zweimal getroffen hatten, fanden mehr als 70 Minuten kein Mittel gegen die ganz auf Verteidigung bedachten Griechen. So war es symptomatisch für das Spiel, dass ein Verteidiger mit einem Fernschuss für die Entscheidung sorgen musste.

Die Königsblauen suchten gegen den griechischen Rekordmeister nicht bedingungslos den Weg nach vorne, sondern probierten mit dosierter Offensive zum Erfolg zu kommen. In der 10. Minute setzte Lewis Holtby mit einem 18 Meter-Schuss an die Oberkante der Latte zwar bereits das erste Achtungszeichen, doch danach leisteten sich die Schalker Angreifer gegen die dicht gestaffelte Abwehr der Gäste zu häufig Abspielfehler. Beim Freistoß des Spezialisten Fuchs (23.), den Keeper Roy Carroll zur Ecke lenkte, verzeichneten die Hausherren erst ihre zweite Möglichkeit.

Auch Schalkes „Mr. Europacup“ Huntelaar, der bisher in jedem Gruppenspiel getroffen hatte, gelang mit einem Schuss aus spitzem Winkel das ersehnte Führungstor nicht (31.). Die Griechen entwickelten im Spiel nach vorne wenig Torgefahr, dennoch musste der Bundesliga-Zweite bei den gelegentlichen Vorstößen der Gäste auf der Hut sein. Lediglich beim Schuss des frei stehenden Djemal Abdoun (18.) drohte dem Gehäuse von Lars Unnerstall in den ersten 45 Minuten Ungemach.

Nach der Pause erhöhten die Knappen nur zögerlich Tempo und Risikobereitschaft. In der 48. Minute versuchte es Huntelaar erneut aus der Distanz, schoss aber gut einen Meter am Kasten von Olympiakos vorbei. Danach war Carroll mit Fußabwehr bei der scharfen Hereingabe von Jefferson Farfan (59.) zur Stelle. Die Griechen warfen sich mit dem Mut der Verzweiflung in alle Schussversuche. Als die Gäste plötzlich aufmachten und überfallartig konterten, drohte Schalke sogar ein Rückstand. Doch dann fasste sich Fuchs ein Herz und jagte den Ball aus gut 20 Metern in die lange Ecke.

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