Bayer Leverkusen beeindruckt alle beim 1:0 gegen Atletico Madrid.

Leverkusen. Michael Schades Augen glänzten. „Ein sehr schöner Abend“, sagte Leverkusens Geschäftsführer nach dem überzeugenden 1:0-Sieg gegen Atletico Madrid im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League, der Leverkusen für das Rückspiel im Estadio Vicente Calderon am 17. März alle Möglichkeiten lässt.

Die Leverkusener hatten am Mittwoch allen Grund zum Jubeln.

Die Leverkusener hatten am Mittwoch allen Grund zum Jubeln.

Foto: Maja Hitij

Wenngleich Schade auch einbremste: „Wir sind immer noch Außenseiter.“

Sind sie wohl in der Tat: Erst unlängst wohnte Bayer 04-Trainer Roger Schmidt dem 4:0-Sieg Atleticos gegen Real im Stadtduell bei. „Da hat man gesehen, was auf uns zukommt“, sagte Schmidt, dessen bemerkenswertes Selbstbewusstsein alle Krisen in der Liga überlebt hat: „Man weiß, dass wir immer für ein Auswärtstor gut sind, dann müsste Madrid schon drei Tore erzielen.“ In 13 Spielen der Primera División hat Atletico daheim elfmal gewonnen, einmal remis gespielt und bei einer Trefferdifferenz von 34:9 nur einmal verloren. Wie ein Derrwisch hatte sich der Leverkusener Trainer — von Emotionen geleitet — mit Madrids Co-Trainer German Burgos und Trainer Diego Simeone angelegt und dafür allerhand Respekt geerntet. Beide Argentinier gelten nicht als Kinder von Traurigkeit, Schmidt aber scheint für solches Kräftemessen der Richtige.

„Das lasse ich mir nicht gefallen.“ Eine Einstellung, die er seiner Elf vorgelebt und mit auf den Weg gegeben hatte: Viermal hatte Leverkusen zuvor im CL-Achtelfinale die Segel streichen müssen, dabei alle acht Spiele teilweise sang- und klanglos verloren. „Die Jungs sollten zeigen, dass sie es auch anders können“, sagte Schmidt. Er habe an die „Motivation als Fußballer appelliert“. Gelungen. Aber: „Es war hart und wird nun noch härter. Die Tür steht noch offen für Atletico.“

Gewinner des Abends: Hakan Calhanoglu, der vor den Augen des türkischen Nationaltrainers Fatih Terim das Tor erzielte. Nach der Pistolen-Affäre in der türkischen Nationalmannschaft traf der 21-Jährige in einem von Sportdirektor Rudi Völler organisierten Termin auf Terim. Man habe alle Probleme ausgeräumt, ließ Calhanoglu wissen. Jetzt hofft er auf eine Nominierung mit Teamkollege Ömer Toprak für das Länderspiel gegen die Niederlande am 27. März. beide standen zuletzt im September 2014 im Kader der Türkei.

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