Real mit Routine-Sieg - Barça mit Torfestival

Madrid (dpa) - Königlicher Amtsstuben-Fußball: Mit einem glanzlosen 2:0-Routine-Sieg über den Aufsteiger Celta de Vigo hat Real Madrid sich auf das Champions-League-Spiel bei Borussia Dortmund eingestimmt.

Ganz anders der FC Barcelona.

Der Tabellenführer feierte in einem verrückten Spiel bei Deportivo La Coruña einen spektakulären 5:4-Erfolg und rangiert weiterhin mit 22 Punkten acht Zähler vor den Madrilenen. Lionel Messi landete seinen 15. Dreierpack für Barça und nimmt nun einen Torrekord von Pelé ins Visier.

Bei Real konnte Trainer José Mourinho für die Partie beim deutschen Meister immerhin eine wichtige Erkenntnis gewinnen. Seine improvisierte Abwehrreihe bestand ihre Bewährungsprobe. Aufgrund der Verletzungen der drei Außenverteidiger Marcelo, Fabio Coentrão und Alvaro Arbeloa hatte der Portugiese den Mittelfeldspieler Michael Essien in die Abwehr beordert. Der Ghanaer zeigte eine gute Partie, so dass Mourinho für das Spiel in Dortmund eine Sorge weniger haben dürfte.

Ansonsten hatten die Madrilenen dem Publikum im Bernabéu-Stadion wenig zu bieten, die beiden Treffer fielen eher zufällig. Gonzalo Higuaín (11. Minute) brachte Real mit einer abgefälschten Flanke ungewollt in Führung. Cristiano Ronaldo (67.) verwandelte nach einem unbeholfenen Foul des Celta-Verteidigers Gustavo Cabral an Mesut Özil einen Elfmeter zum 2:0. Die Sportzeitung „Marca“ fühlte sich bei der faden Darbietung an einen „Tag in der Amtsstube“ erinnert, für das Konkurrenzblatt „As“ glich das Spiel einem „Kuchen ohne Backpulver“.

Dabei hatte Mourinho ausnahmsweise die „drei Virtuosen“ Özil, Kaká und Luka Modric aufgeboten. Das Experiment missglückte jedoch, denn das Trio konnte nicht den erhofften Glanz verbreiten. Allein Özil wusste zu überzeugen. Er nutzte die Chance, sich im Kampf um die Position im offensiven Mittelfeld zu profilieren. „2:0-Sieg gegen Vigo - ein gutes Ende einer aufregenden Woche“, schrieb Özil bei Twitter unter Anspielung auf das 4:4 der Nationalelf gegen Schweden.

Barças Dreifach-Torschütze Messi machte sich nach dem Spiel beim Tabellen-18. in La Coruña sofort auf den Weg nach Barcelona zu seiner Frau ins Krankenhaus, wo die Geburt seines ersten Sohnes erwartet wurde. „Er hat beim 5:4 seine Vaterschaft wohl im Voraus feiern wollen“, witzelte Depor-Präsident Augusto César Lendoiro. Messi erzielte im Jahr 2012 bislang 71 Pflichtspieltreffer für Barça und Argentinien. Damit fehlen ihm noch vier Tore zur Einstellung des Rekords von Pelé, der 1959 auf 75 Treffer kam.

Die Katalanen waren - angetrieben von einem blendend aufgelegten Cesc Fàbregas - durch Jordi Alba (2.), Cristian Tello (7.) und Messi (17.) rasch mit 3:0 in Führung gegangen. Alles deutete auf einen Kantersieg hin. Aber ein unsicherer Torwart Víctor Valdés und Schwächen in der Barça-Abwehr brachten La Coruña wieder ins Spiel. Die Galicier konnten auf 2:3 verkürzen und ließen zwei weiteren Messi-Toren (42./76.) die Anschlusstreffer zum 3:4 und 4:5 folgen.

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