Schalke gegen Real: Die galaktische Überlegenheit

Der FC Schalke 04 verliert 1:6 gegen Real Madrid — und ist dabei in bemitleidenswerter Art unterlegen.

Schalke gegen Real: Die galaktische Überlegenheit
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Gelsenkirchen. Manchmal reicht schon ein Spieler aus, um den entscheidenden Unterschied auszumachen. Wenn es aber gleich alle elf Akteure sind, die die ihrem Gegner in allen Belangen überlegen sind, dann kommt dabei ein so einseitiges Spiel heraus, wie es die Zuschauer gestern Abend in Gelsenkirchen zu sehen bekamen. Real Madrid gewann das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Schalke 04 leicht und locker mit 6:1 (2:0).

Schalke gegen Real: Die galaktische Überlegenheit
Foto: Marius Becker

Es war ein Debakel für die Schalker. Nicht, weil sie so hoch gegen dieses übermächtige Team verloren hatten. Sondern weil sich die Mannschaft von Trainer Jens Keller viel zu schnell in ihr Schicksal fügte. Das für die Schalker nun unbedeutende Rückspiel findet am 18. März statt.

Champions League: Schalkes 1:6-Blamage gegen Real
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Das Spiel hatte für die Schalker eigentlich ganz verheißungsvoll begonnen. Sie waren mit Anpfiff hellwach, schienen viel Mut aus der Kabine mitgebracht zu haben und wollten den Überraschungseffekt nutzen. Doch Benedikt Höwedes, der nach mehrwöchiger Verletzungspause erstmals wieder spielte, zielte per Kopf nicht genau genug. Die 55 000 Zuschauer in der Arena waren euphorisiert und glaubten an eine Chance. Doch die Hoffnung wich recht schnell der Realität. Madrids Superstar Cristiano Ronaldo, den die Fans mit gellenden Pfiffen verunsichern wollten, bereite mit einem Hackentrick auf Benzema vor, der Franzose verwandelte nach zwölf Minuten zur Führung der Königlichen. Felipe Santana hatte den Ball noch unglücklich abgefälscht.

Das war der Auftakt der Ronaldo-Show, in der der Weltfußballer des Jahres noch einige Höhepunkte zu bieten hatte. Unmittelbar nach Wiederanpfiff hatte derweil Julian Draxler die große Möglichkeit, den Ausgleich zu erzielen. Diese Szene dürfte dem 20-Jährigen eine schlaflose Nacht eingebracht haben, weil er aus kürzester Distanz den Ball nicht an Torhüter Casillas vorbei ins Tor befördern konnte.

Doch das Selbstbewusstsein der Schalker schwand zusehends. Ein leichtsinniger Rückpass von Draxler sowie ein vertändelter Ball von Felipe Santana sorgten dann für das 0:2: Gareth Bale, den Real Madrid vor Saisonbeginn für rund 100 Millionen Euro verpflichtete, nutzte die Unzulänglichkeiten aus. Nach einem sehenswerten Solo verwandelte der 24-Jährige zum 2:0.

Die Schalker waren nach dem Zwei-Tore-Rückstand beeindruckt, geschockt und schlicht überfordert von der gedanklichen und physischen Geschwindigkeit, die Ronaldo, Bale und der gesamte Rest dieses europäischen Spitzenteams an den Tag legte. Die Show gehörte Madrid, sie gehörte Cristiano Ronaldo. Nach 52 Minuten zelebrierte Ronaldo innerhalb einer Sekunde drei Übersteiger und das 3:0. Das 4:0 bereitete Ronaldo fünf Minuten später erneut mit der Hacke vor. Benzema verwandelte. Gareth Bale erhöhte nach 69 Minuten noch auf 5:0, schließlich wieder Ronaldo auf 6:0. Aber da hatten sich die Schalker ohnehin schon aufgegeben. Auch, wenn Klaas-Jan Huntelaar noch der Ehrentreffer mit einem tatsächlich sehenswerten Volleyschuss gelang.

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