De Bruyne, Draxler und Co.: Absurder Transfer-Endspurt

Berlin (dpa) - Das Transfer-Theater in der Fußball-Bundesliga wird immer absurder. Einen Tag vor dem Ende der Frist überschlugen sich die Meldungen und Gerüchte.

De Bruyne, Draxler und Co.: Absurder Transfer-Endspurt
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Wechselt Weltmeister Julian Draxler wie wochenlang spekuliert zu Juventus Turin oder am Ende doch zum VfL Wolfsburg? Geht Kevin De Bruyne von den Niedersachsen endlich definitiv zu Manchester City? Und wird das Wettbieten für die Zu- und Abgänge am Ende noch abenteuerlicher, weil die Summen durch die erwarteten TV-Gelder in England in immer schwindelerregendere Höhen schießen?

Zum Wirbel und den Dementis kurz vor der Schließung des Transferfensters passte Manchesters Trainer Manuel Pellegrini, der im Hickhack um De Bruyne den Ahnungslosen gab. Vom Medizincheck des belgischen Nationalspielers bekam er am Samstag angeblich gar nichts mit. „Ich habe keine Neuigkeiten über De Bruyne“, sagte Pellegrini laut englischen Medien. „Ich spreche nicht über Gerüchte, ich weiß nicht, ob er unterschreibt.“

Der 24-jährige De Bruyne ist das prominenteste Beispiel für das irrwitzige Hin und Her im Sommer-Schlussverkauf und für die horrenden Summen, die die englischen Vereine großzügig in den Markt stecken und mit ihren Einkäufen auch an die Bundesliga-Clubs weitergeben. Rund 75 Millionen Euro sollen für den Mittelfeld-Star an Wolfsburg fließen.

Die Bundesliga verliert durch das Treiben der englischen Clubs Stars. Trotzdem sei das kein Grund für Wehklagen und Lethargie, findet Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer. Schließlich biete das viele Geld auch Chancen, wenn man „strategisch“ damit umgehe. Die Premier League investiert schon im Vorgriff auf den Fernsehvertrag, den sie für die Jahre 2016 bis 2019 abgeschlossen hat. Mehr als drei Milliarden Euro pro Saison bringt der Abschluss der Liga ein. Und das bessere Gehalt lockt auch De Bruyne zurück auf die Insel.

Auch die Wolfsburger gingen auf den letzten Drücker noch einmal auf Shopping-Tour, zumal Inter Mailand etwa 20 Millionen Euro für Ivan Perisic ausgeben will. So könnte der VW-Club mit fast 100 Millionen Euro noch einmal auf dem Markt zuschlagen.

Als Ersatz für die Offensive hat sich der VW-Club wohl Julian Draxler ausgesucht, den eigentlich schon Juventus Turin als Verpflichtung vermelden wollte. Wolfsburg bestätigte den Wechsel nicht, laut Sky Sport News soll er am Sonntag bereits fix gewesen sein. Bis Montag um 18.00 Uhr bleibt den Bundesligisten noch Zeit. Dann ist bis zur Winterpause Schluss mit den Wechseln.

Der Transfer von Dante zu den Wolfsburgern wurde am Sonntag als fix vermeldet. Der Brasilianer ist WM-Teilnehmer, Bayern-Coach Pep Guardiola ignorierte ihn zu Saisonbeginn trotzdem. Trotz fehlender Defensivkräfte bei den Münchnern genoss der 31-Jährige kein Vertrauen mehr. Auch der deutsche Rekordmeister wird nach Medienberichten seinen Kader kurzfristig weiter aufbessern. Im Gespräch ist der 19-jährige Franzose Kingsley Coman von Juventus Turin, ein Spieler für die Außenbahn.

Bayern-Rivale Borussia Dortmund sicherte sich kurz vor Transfer-Ende die Dienste eines Lieblingsschülers von Trainer Thomas Tuchel. Der südkoreanische Nationalspieler Joo Ho Park kam für drei Jahre von Tuchels früherem Club FSV Mainz 05. Definitiv keine Zukunft beim VFB Stuttgart mehr hat Vedad Ibisevic. Der Stürmer ist seit Sonntag neuer Hoffnungsträger bei Hertha BSC.

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