Deutsches Septett hofft auf attraktive Gegner

Berlin (dpa) - Real Madrid, der FC Chelsea oder Duelle mit den Teams von Podolski und Klose - in den Lostöpfen für die nächste Runde in Champions und Europa League warten attraktive Gegner auf die deutschen Teams.

Gleich sieben Bundesliga-Clubs - so viele wie noch nie zur Winterpause - schauen am Donnerstag gespannt ins schweizerische Nyon zur Auslosung. Die Münchner Bayern, Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 haben in der Königsklasse als Gruppensieger gute Chancen, den ganz dicken Brocken zu entgehen. In der Europa League hoffen die Fans auf attraktive Lose wie Inter Mailand oder den FC Liverpool.

Deutsche Duelle sind im Achtelfinale der Königsklasse und der Runde der besten 32 in der Europa League noch ausgeschlossen. Bei den Auslosungen von 11.30 Uhr an assistieren die Botschafter der beiden Finalstädte, Steve McManaman für London und Patrick Kluivert für Amsterdam (Europa League). In der Champions League geht das deutsche Trio schweren Gegnern wie dem Topfavoriten FC Barcelona, Manchester United, Juventus Turin und Paris St. Germain zunächst aus dem Weg.

Die Bayern könnten aber wie Schalke auf Real Madrid mit den deutschen Nationalspielern Mesut Özil und Sami Khedira treffen. Die Spanier lassen sich von einer möglichen Neuauflage des Halbfinals aus der Vorsaison nicht schrecken. „Wir haben uns in Madrid ein klares Ziel gesetzt. Das ist, die Champions League zu gewinnen“, betonte Khedira. Der selbstbewussten Einschätzung steht auch der deutsche Rekordmeister in nichts nach. „Ich glaube nicht, dass die anderen Mannschaften gerne Bayern München zugelost bekommen“, tönte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Bayern-Stürmer Thomas Müller ist gespannt auf die Achtelfinals im Februar und März 2013. „Ich freue mich auf die Herausforderungen, die kniffligen Spiele, die K.o.-Spiele. Darauf arbeitet man als Fußballer hin“, sagte der 23-Jährige. Auch bei den Schalkern ist die Vorfreude groß, selbst wenn es zu einem Duell mit Madrid käme. „Es wäre einen große Freude, noch mal nach Bernabéu zurückzukehren“, sagte der ehemalige Real-Spieler Christoph Metzelder.

Auch der FC Arsenal mit den Nationalspielern Lukas Podolski und Per Mertesacker ist ein möglicher Gegner für die Bayern und Meister Dortmund. Ein Duell mit Madrid bleibt den Westfalen hingegen erspart, da sie bereits in der Vorrunde gegen die Königlichen antreten mussten. Schalke droht im Achtelfinale neben Madrid mit dem FC Valencia eine zweite spanische Spitzen-Mannschaft, für Dortmund wäre das stärkste Los wohl der AC Mailand.

„Das sind die ersten internationalen K.o.-Spiele in Dortmund seit zehn Jahren - großartig“, sagte Innenverteidiger Mats Hummels. Doch Trainer Jürgen Klopp warnte vor allzu großer finanzieller und sportlicher Erwartungshaltung. „Wir sind weit davon entfernt, vom Titel zu träumen. Es gibt brutal gute Teams, die man im Achtelfinale auch als Gruppensieger bekommen kann.“

Weitere mögliche Gegner aller drei deutschen Vertreter sind der FC Porto, Schachtjor Donezk, Celtic Glasgow oder Galatasaray Istanbul. Als Gruppenerste haben die deutschen Teams einen weiteren Vorteil: Sie können zuerst auswärts antreten, die Entscheidung fällt vor eigenem Publikum. Ein Weiterkommen lohnt sich auch finanziell, die UEFA honoriert den Einzug ins Viertelfinale mit 3,9 Millionen Euro.

In der Europa League könnte Hannover 96 als einziger deutscher Gruppenerster der Vorrunde die vermeintlich leichteren Gegner bekommen. In der Runde der letzten 32 Teams könnten die Niedersachsen trotzdem auf Atlético Madrid, Inter Mailand oder den russischen Meister Zenit St. Petersburg treffen. „Alle kommenden Spiele werden schwer und eine großer Herausforderung. Wir müssen es nehmen, wie es kommt und das Beste daraus machen“, sagte Manager Jörg Schmadtke.

Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und der VfB Stuttgart können als Gruppenzweite auf attraktive Lose wie den in der Vorrunde gescheiterten Champions-League-Titelverteidiger Chelsea, Olympique Lyon oder den FC Liverpool hoffen. Vor allem eine Reise an die Anfield Road nach Liverpool wünschen sich viele Fans. Auch ein Duell mit dem deutschen Nationalstürmer Miroslav Klose und Lazio Rom könnte es für die drei Clubs im Sechzehntelfinale im Februar geben.

„Ich glaube, jeder hat für Donnerstag seinen eigenen Wunschgegner, den er Nyon erfüllt haben möchte“, sagte Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl. „Ich würde gerne gegen eine englische Mannschaft spielen, aber da haben wir keinen Einfluss drauf.“

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