DFB-Pokal: Das Zittern der Favoriten

Die Etablierten haben Respekt, weil bereits sechs Erstligisten in der ersten Runde ausgeschieden sind.

Düsseldorf. Achtung Rutschgefahr! Nicht nur der frühe Wintereinbruch in vielen Teilen Deutschlands gibt den Bundesligisten vor dem nächsten Akt im DFB-Pokal zu denken. Nach vielen Überraschungen zum Auftakt des Wettbewerbs im August stehen erstmals seit 25 Jahren nur zwölf Clubs aus der Beletage in der zweiten Runde.

Hinzu kommen 13 Zweitligisten, vier Drittliga-Vereine und immerhin drei Regionalligisten. Die bisher ernüchternde Bilanz der Favoriten ist Titelverteidiger Dortmund Warnung genug.

Vor allem für die auch im internationalen Wettbewerb geforderten Erstligisten wird der Pokal zu einer besonderen Herausforderung. Denn die Terminhatz der vergangenen Wochen mit englischen Wochen in der Bundesliga, Auftritten in Europa und Reisen der Nationalspieler geht langsam aber sicher an die Substanz.

Nicht zuletzt deshalb setzt der FC Schalke 04 für das Spiel beim Zweitliga-Aufsteiger SV Sandhausen auf Rotation. „Bei uns wird es den einen oder anderen Wechsel geben“, kündigte Manager Horst Heldt an.

Ähnliche Gedanken macht sich BVB-Trainer Klopp vor der Partie beim Zweitliga-Achten aus Aalen. Immerhin kann der Fußball-Lehrer aufgrund der steigenden Temperaturen mit besseren Platzverhältnissen als in Freiburg rechnen.

Es gilt als wahrscheinlich, dass er einigen Stars eine Pause gönnt und auf Reservisten wie Felipe Santana oder Ivan Perisic setzt. Dennoch versprach Nationalspieler Gündogan echten BVB-Fußball mit Kampf und Spielkultur: „Wir wollen mit einer Top-Leistung wie gegen Madrid und Freiburg in die nächste Runde einziehen.“

Die Zeiten, in denen der Pokal von den großen Clubs als unattraktiver Zusatzwettbewerb abgetan wurde, sind lange vorbei. Schließlich sind die Einnahmemöglichkeiten immens gestiegen. Allein aus der Zentralvermarktung erhalten die Heimvereine in der 2. Runde 255 216 Euro, die Gastklubs 234 477 Euro. Hinzu kommen die Zuschauereinnahmen.

Noch lukrativer wird das einzige Bundesliga-Duell für die Clubs Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach am Mittwoch. Die Live-Übertragung der Spiele im Free TV beschert beiden Clubs weitere sechsstellige Erlöse. Im Achtelfinale, das am Sonntag ausgelost wird, winken allen Clubs mindestens weitere 500 000 Euro Einnahme.

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